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Emails verschlüsseln: Volksverschlüsselung im Test

Mit der Volksverschlüsselung möchte das Fraunhofer SIT (Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie) dafür sorgen, dass jede Person in der Lage ist, Emails verschlüsseln zu können. Dies soll mit wenigen Handgriffen möglich sein, steht aber momentan leider nur Nutzern zur Verfügung, die das Betriebssystem Windows nutzen. Mac Nutzer bleiben momentan noch außen vor.

 

Emails verschlüsseln – Was müssen Sie zuvor beachten?

Emails verschlüsseln: Volksverschlüsselung im TestDa das Fraunhofer-Institut einen starken Partner wie die Telekom ins Boot geholt hat, die für die passende Infrastruktur verantwortlich ist, sollten Sie davon ausgehen, dass die Volksverschlüsselung mit wenigen Mausklicks eingerichtet ist. Prinzipiell ist dies auch gegeben, lediglich die notwendige Authentifizierung und der Nachweis der eigenen Identität ist mit einer Hürde verbunden. So muss entweder ein verifizierter Telekom Account oder der elektronische Personalausweis vorhanden sein. Alternativ kann ein Registrierungscode für das Anlegen eines Accounts für die Volksverschlüsselung genutzt werden. Dieser ist aber nur auf Messen erhältlich, bei denen das Fraunhofer SIT mit einem eigenen Stand vertreten ist. Insofern muss für die Authentifizierung bei der Volksverschlüsselung eine kleine Hürde überwunden werden, um letztendlich das Ziel zu erreichen, Ihre Emails verschlüsseln zu können.

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Wie sieht der technische Ablauf bei der Volksverschlüsselung aus?

Damit Sie Ihre Emails verschlüsseln können, haben Sie zuvor die zwei erforderlichen Schritte erfüllt. Der Windows PC ist vorhanden und eine der drei Authentifizierungsvarianten wurde gewählt. Jetzt wird auf Ihrem Rechner durch die Volksverschlüsselungsanwendung ein entsprechender kryptographischer Schlüssel erzeugt, wenn Sie eine Email verschicken wollen. Auf diese Weise wird sichergestellt, wie das Fraunhofer-Institut mitteilt, dass Ihr privater Schlüssel für niemanden zugänglich ist und in Ihren Händen verbleibt. Das ist ein enormer Vorteil und sichert die Volksverschlüsselung zusätzlich ab. Zudem verwaltet ein Server die öffentlichen Schlüssel. Das kann sozusagen als ein Adressbuch angesehen werden, was öffentlich zugänglich ist. Diese Server werden im Rahmen der Infrastruktur von der Telekom betrieben und sind in Hochsicherheitszentren untergebracht. Damit interessierte Anwender nachvollziehen können, dass die Maßnahme, die eigenen Emails verschlüsseln zu können, auch definitiv sicher ist, wird im Rahmen einer Open Source Variante dafür gesorgt, dass der Programmcode zugänglich ist. Dies konnte aber im Rahmen des Tests noch nicht überprüft werden, da der Code für die Volksverschlüsselung zu dem Zeitpunkt nicht öffentlich zugänglich war. Zukünftig soll es so sein, dass bei der Maßnahme Emails verschlüsseln zu können, OpenPGP systemseitig unterstützt werden.

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Welche anderen Varianten gibt es, Emails verschlüsseln zu können?

Natürlich gibt es schon seit längerem die Möglichkeit, die eigenen Emails verschlüsseln zu können. Doch dafür müssen Sie Sorge tragen, dass Sie sich im Rahmen von PGP und der entsprechenden Schlüsselverwaltung auskennen, damit die eigenen Emails auch nicht von außen abgefangen und ausgelesen werden können. Dies ist jedoch nicht massentauglich und nur technisch versierten Anwendern möglich. Dies ist auch der Grund warum sich eine Verschlüsselung derzeit noch nicht durchgesetzt hat.

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Ein kurzes Fazit zur Volksverschlüsselung

Das Fraunhofer-Institut stellt mit der Volksverschlüsselung jedem Anwender eine Möglichkeit zur Verfügung, die eigenen Emails verschlüsseln zu können. Das ist ein sehr guter Ansatz, jedoch sollte innerhalb kürzester Zeit eine Lösung gefunden werden, damit nicht nur die Mac Nutzer, sondern auch Nutzer von mobilen Smartphones und Tablets auf dieses System zurückgreifen können. Positiv hervorzuheben ist definitiv, dass die gängigen Webbrowser wie Chrome, der Internet Explorer oder Firefox, sowie die Email-Programme Thunderbird oder Outlook unterstützt werden. Sobald hier eine Lösung für die Apple Welt gefunden wird, werden zudem Safari und Mail unterstützt. Für viele Anwender wird jedoch der Einstieg mit den drei Authentifizierungsvarianten eine große Hürde darstellen. Dies dürfte das größte Problem bei der Volksverschlüsselung sein, denn um sich als Verschlüsselungssystem für das Volk bezeichnen zu lassen, könnte eine gängige Authentifizierungsvariante, wie zum Beispiel das Post-Ident-Verfahren, einen größeren Teil der Bevölkerung erreichen.

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Artikelbild: Markus Mainka / Fotolia

 

PC-Reparatur.Shop - Team
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