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Kabelinternet: Internet aus der Fernsehdose

Wenn es um die heimische Internetverbindung geht, denken viele Verbraucher automatisch an die übliche DSL-Leitung. Oft gibt es am eigenen Standort jedoch Varianten, die größere Vorteile bieten.
In Deutschland haben sich DSL-Leitungen über die Jahre hinweg durchgesetzt. Die Mehrheit der Nutzer verfügt über die Verbindungstechnologie, die letztendlich jedoch oft nur einen Bruchteil der angepriesenen Leistung bringt. Da der Ausbau der Glasfaserkabeltechnologie, mit einer Übertragungsrate von über 300 Mbit/s im Download und 100 Mbit/s im Upload, nur schleppend vorangeht, rückt eine weitere Option immer weiter in den Vordergrund: das Kabelinternet.

Beim Kabelinternet wird das Modem nicht wie beim DSL an den Telefonanschluss angeschlossen, sondern an das Fernseh-Kabelnetz. In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff „Triple Play“, der den Zusammenschluss der Telefon-, Fernseh-, und Internetleitungen bezeichnet. Beim traditionellen Fernsehanschluss werden jedoch nur Daten gesendet, es erfolgt keine Übertragung seitens des Endnutzers. Damit der Kabelanschluss also einen Datendialog herstellen kann, muss das Datennetz für das Kabelinternet entsprechend ausgebaut werden. In Deutschland können derzeit rund 65 Prozent aller Haushalte die Verbindungstechnologie per Kabelanschluss nutzen. Mithilfe einer Multimediadose wird der Fernsehanschluss zur Quelle für Internet, Telefonie und Fernsehen.

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Die entsprechende Multimediadose wird nach Vertragsabschluss vom Techniker des jeweiligen Anbieters eingerichtet, sollte sie noch nicht vorhanden sein. Alternativ gibt es ebenfalls eine Reihe an Adaptern, die auf die herkömmliche Dose gesteckt wird. Dieser Adapter enthält einen Data-Anschluss, an den das Modem angeschlossen wird.

Auch wenn die Installation einige Schritte erfordert, bietet der Kabelanschluss Vorteile in vielerlei Hinsicht. Im Vordergrund steht hier die Schnelligkeit. Zwar erreichen auch die Kabelanschlüsse nicht die beworbenen 100 Mbit/s im Download, sind jedoch trotzdem um ein vielfaches schneller als typische DSL-Leitungen mit im Schnitt 11,5 Mbit/s im Downstream. Dies fällt besonders bei der Nutzung moderner Streaming-Services oder aufwendigen Online-Games ins Gewicht, denn für eine verzögerungsfreie Nutzung wird eine hohe Bandbreite benötigt. Zudem schonen Triple-Play-Tarife den Geldbeutel, da sie im Schnitt günstiger sind als einzelne DSL-, Telefonie- und TV-Pakete.

Die Nachteile beim Kabelanschluss sind überschaubar. Auch wenn die Downloadgeschwindigkeit enorm ist, im Upload schwächelt die Kabelverbindung – Schuld ist der DOCSIS-3.0-Standard für die Datenübertragung, denn dieser wurde nur für den Download optimiert, nicht aber für den Upload. Einige Nutzer berichteten Netzstörungen oder Schwankungen in der Geschwindigkeit, was der Dreifachbelastung durch das Telefon, den Fernseher und internetfähige Geräte zuzuschreiben ist.

Ob und für wen die Kabeltechnologie nützlich ist, hängt also zum einen von der Verfügbarkeit, aber auch dem eigenen Nutzerverhalten ab. Demnach sollte jeder vor dem Anbieterwechsel einen ausgiebigen Vergleich anstellen, um die beste Verbindung für sich zu finden.

 

 

Artikelbild: wklzzz / clipdealer.com

 

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