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5D Speichertechnik: Daten in Glas speichern

Passt eine ganze Bibliothek auf einen Speicher so groß wie eine Zwei-Euro-Münze? Britische Forscher der Southampton Universität beantworten diese Frage mit einem klaren „Ja“, denn ihre neu entwickelte 5D-Speichertechnik soll es möglich machen. Das Verfahren beruht auf dem Prinzip, Daten in Glas speichern zu können, was dem Datenträger zusätzlich eine überdurchschnittlich hohe Lebensdauer verleiht.

 

Daten in Glas speichern: So funktioniert die 5D Speichertechnik
5D Speichertechnik: Daten in Glas speichern
5D-Glasspeicher | Bild: University of Southampton

Bei einem 5D-Datenspeicher handelt es sich im Wesentlichen um eine kleine Glasscheibe, die in etwa die Größe einer Zwei-Euro-Münze besitzt und mit einem Femtolaser – auch Femtosekundenlaser genannt – beschrieben wird. Bei diesem Laser handelt es sich um ein Gerät, das Lichtimpulse im Femtosekunden-Bereich aussendet, wobei eine Femtosekunde exakt 10^-15 Sekunden entspricht. Wie kurz dieser Zeitintervall ist, zeigt die Tatsache, dass das Licht innerhalb einer Femtosekunde gerade einmal eine Strecke von nur 0,3 Mikrometer zurück legt. Möglich machen das Beschreiben winzige Punkte im Glas, die einen Abstand von 5 Mikrometer aufweisen und in mehreren Schichten übereinander gelagert sind. Werden die Punkte mit dem Femtolaser bestrahlt, bilden sich aus den Einzelpunkten zusammenhängende Strukturen, die den optischen Charakter des Lichtes beim Durchlaufen der Glasscheibe beeinflussen. Auf diese Weise können auf einem Glasstück mit der Größe einer Zwei-Euro-Münze bis zu 360 Terabyte an Daten abgespeichert werden. Wie enorm diese Datenmenge ist, lässt sich veranschaulichen, indem man beispielsweise die Datenmenge der deutschen Wikipedia heranzieht. So belegen sämtliche Artikel inklusive Mediendateien einen Platz von rund 80 Gigabyte. Das bedeutet, dass die Informationsflut der deutschen Wikipedia rund 4.500 mal auf den kleinen Speicher mit 5D-Speichertechnik passen würde. Als Lesegerät fungiert bei 5D-Speichern eine Kombination aus Mikroskop und Polarisationsfilter, der in der Lage ist, die Änderung der Polarisation zu erkennen.

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Daten in Glas speichern: Die Lebensdauer der 5D Speichertechnik

Neben der Möglichkeit, große Mengen an Daten in Glas speichern zu können, verblüfft die neue Speichertechnik auch im Bezug auf die Lebensdauer. So geben die Forscher an, dass selbst bei einer Durchschnittstemperatur von 190 °C die Lebensdauer rund 13, 8 Milliarden Jahre beträgt. Dies entspricht in etwa dem aktuellen Alter unseres Universums und übersteigt sogar die prognostizierte Lebenserwartung unseres Sonnensystem – ca. 4,5 – 5 Milliarden Jahre – um ein Vielfaches. Ein kleines Manko bleibt nur die Tatsache, dass die 5D-Speichertechnik maximal einer Temperatur von 1.000 °C standhält, was aber nicht wirklich als ein Nachteil ausgelegt werden kann.

 

 

Artikelbild: ninog / Fotolia

 

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