Wer es mag, die volle Kontrolle über seinen Computer zu behalten und auch bei den Einstellungen nichts gegen etwas Handarbeit hat, für den ist KeePass 2 ein ausgezeichneter Passwort-Manager. Die zertifizierte Open Source Software unterstützt die Multi-Faktor-Authentifizierung und bietet einen Passwort-Generator und optionalen Keylogger-Schutz.
Kein Mensch kann sich alle Passwörter merken
Das Leben ist kompliziert genug, ohne dass man sich auch noch jede Menge Passwörter merken muss. Immer mehr Computer-Benutzer verwenden deshalb einen Passwort-Manager, der ihnen diese Alltagsroutine abnimmt. KeePass 2 bietet für den Passwort-Schutz eine Fülle von Funktionen, die einem das Leben erleichtern. Das Programm kann außerdem in den Firefox-Browser integriert werden, damit sind alle Zugangsinformationen für die einzelnen Internetseiten sicher verwahrt. KeePass 2 ist plattformunabhängig und lässt sich unter Windows, Mac OS X, Linux, iOS und Android problemlos verwenden. Darüber hinaus unterstützt der Passwort-Manager das Cloud-Computing und synchronisiert zum Beispiel über Dropbox alle Zugangsdaten so dass sie auf allen Geräten zur Verfügung stehen. Die Datenbank mit den einzelnen Schlüsseln kann aber auch auf einem externen Speichermedium wie USB-Stick oder CD abgelegt werden. Unter Windows lässt sich die Software so konfigurieren, dass beim Anmelden an ein bestimmtes Benutzerkonto alle Funktionen freigeschaltet werden. Auf Wunsch erzeugt das Programm sichere Passwörter und trägt diese zusammen mit den Zugangsdaten beim Anmelden in die richtigen Felder ein.
[sc name=“adsense_InText_ad“]
Passwörter schützen durch eine starke Verschlüsselung
Nach der Installation fragt KeePass 2 zunächst nach einem Master-Passwort, bietet aber auch die Möglichkeit, für die Schlüsseldatei ein Passwort zu generieren. Die Qualität des Passwortes wird durch einen farbigen Balken angezeigt. Achtung: Geht das Master-Passwort verloren, gibt es keine Möglichkeit mehr, an die restlichen Zugangsdaten heranzukommen. Um die Passwörter zu schützen werden alle Daten mit einem 256-Bit-Schlüssel chiffriert. Zur Anwendung kommt dabei der „Advanced Encryption Standard“ auch als AES bekannt. Erst nach der Verschlüsselung werden die Daten auf einem lokalen Datenträger gespeichert. Angenehm ist auch die Möglichkeit mit KeePass 2 Daten von anderen Passwort-Managern zu importieren oder in verschiedene Formate zu exportieren.
Die Erzeugung von sicheren Passwörtern ist konfigurierbar. Benutzer können wählen, ob das Passwort Groß- und Kleinbuchstaben und Sonderzeichen enthalten soll. Wahlweise lassen sich dazu alle Zeichen der ANSI-Codetabelle verwenden. Eine Vorschau zeigt einige Passwörter, die nach dem vorgegeben Muster erstellt wurden.
Einträge müssen manuell erstellt werden
Weil KeePass 2 kein Browser-Plug-in ist, werden die Schlüsselwörter nicht automatisch erfasst, sondern müssen beim ersten Mal manuell erstellt werden. Jeder Eintrag kann einer bestimmten vom Benutzer definierten Gruppe zugeordnet werden. Wird das Passwort benötigt, startet man die Software und gibt das Master-Passwort ein. Nach dem Öffnen der Gruppe, die den gewünschten Eintrag enthält, werden in einer Statuszeile die hinterlegten Informationen angezeigt. KeePass 2 beherrscht das automatische Ausfüllen von Anmeldeformularen. Nach dem Öffnen einer Internetseite müssen zunächst die Tasten + gedrückt werden. Nach einem Klick auf das Passwortfeld startet die Funktion Auto-Ausfüllen durch die Tastenkombination + + . Das ist zwar umständlich, verhindert aber das Erfassen der Eingaben durch einen Software-Keylogger.
KeePass 2 ist ein sinnvolles Programm um sichere Passwörter zu erstellen und mit einem Master-Passwort zu verwalten. Die Open Source Software lässt sich individuell konfigurieren, von einem externen Speichermedium starten und außerdem durch viele Plug-Ins und Zusatzprogramme erweitern. In Punkto Benutzerfreundlichkeit ist noch etwas Luft nach oben.
Artikelbild: Petrovich12 / Fotolia