Freitag, 22. November 2024
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Kali Linux: BackTrack-Nachfolger vorgestellt

Das bewährte Tool BackTrack hat einen Nachfolger: mit Kali Linux hat der Sicherheitsanbieter „Offensive Security“ ein Tool herausgebracht, das vieles an Back Track neu und noch besser macht. Die aktuelle Version 2.0 ist die neueste und erfolgreichste Version, die gerade eben veröffentlicht wurde. Erfahren Sie hier alles über die neuen Funktionen und das größere Leistungsspektrum von Kali Linux 2.0, dem Nachfolger von BackTrack.

 

Ethical Hacking und Sicherheitstests

So wie schon BackTrack ist auch Kali Linux ein Tool, um Schwachstellen in allen möglichen Systemen aufzuspüren (Penetration Testing) und „Ethical Hacking“ zu betreiben. Die auf Debian (wie das bekannte Ubuntu) basierende Linux spürt mit seinen zahlreichen Programmen und Tools so gut wie alle möglichen Schwachstellen im System, im Netzwerk und auf Plattformen auf. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei äußerst vielfältig – Kali läuft nicht nur auf fast allen 32 und 64 Bit Systemen, sondern auch – in der ARM Ausgabe – auf dem Raspberry Pi oder auch auf Chromebooks und sogar auf Tabletcomputern, die sonst unter Android laufen.

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Zusammenfassung von Funktionen

BackTrack wurde über lange Jahre weiterentwickelt, und hat dementsprechend auch einiges an Ballast angesammelt. Manches hat nicht optimal funktioniert, viele Funktionen haben sich mit anderen Programmen überschnitten. Um im Funktionen-Dschungel wieder etwas Übersicht zu schaffen, haben die Entwickler von BackTrack deshalb einmal ein wenig ausgedünnt, zusammengefasst und neu geordnet.

Das macht es den Nutzern von Kali Linux leicht, benötigte Funktionen zu finden, und auch zu stöbern. Aus der früheren Unübersichtlichkeit ist bei der neuen Distribution nun eine klare Ordnung geworden. Sogar eine Top Ten Kategorie haben die Entwickler in Kali eingebaut. Dort finden sich auch die bewährten Klassiker, wie etwa John the Ripper, das Tool zum (versuchsweisen) Knacken von Passwörtern, sowie Metasploit und Wireshark, den Netzwerksniffer.

Außerhalb der Top Ten Kategorie warten dann noch rund 300 weitere Tools darauf, benutzt zu werden. Was man braucht, und was sinnvoll zum Testen ist, findet man aufgrund der neuen Sortierung jetzt wesentlich leichter als beim Vorgänger.

 

Zeitgemäße Plattform

Mit der Entscheidung, bei der Version 2.0 Debian 8 in der Kernel Version 4.0 als Unterbau des Systems zu verwenden, ist Kali Linux eine sehr zeitgemäße Plattform geworden. Die ARM Version und einige zusätzliche, spezialisierte Builds für besondere Plattformen decken praktisch jedes mögliche Einsatzszenario ab, und auch die angebotenen Tools entsprechen dem, was man heute benötigt. Sehr gelungen ist dabei auch die moderne, sehr umfassende Dokumentation des Programms, die es auch Anwendern außerhalb der professionellen Computersicherheitsbranche gut möglich macht, damit umzugehen. Daneben existieren auch bereits zahlreiche Bücher, die Nutzern einen Einstieg in die Welt von Kali Linux ermöglichen. Experten nennen Kali Linux heute den „De facto Standard für Distributionen im Bereich der IT-Sicherheit“ und den Downloads zufolge Kali Linux gehört zu den 20 gefragtesten Distributionen überhaupt.

 

Neuerungen bei der Version 2.0

Die neu vorgestellte Version 2.0 hat gegenüber dem ersten Release, das ja schon sehr erfolgreich war, nur einige wenige, dafür aber sehr hoch geschätzte Neuerungen zu bieten. So wird ab 2.0 etwa das Rolling-Release-Prinzip verwirklicht: Es gibt, anders als beim Vorgänger, nun ständige, laufende Aktualisierungen, ohne dass man Kali Linux neu installieren muss. Auch die Auswahl an möglichen Desktop-Umgebungen hat sich deutlich vergrößert – neben dem früheren Gnome 3 kann man jetzt auch die Open Source Desktops KDE, Xfce, Mate, LDXE und das etwas exotischere E17 und i3wm verwenden.

>> Passwörter knacken: Die besten Password-Recovery-Tools

Da der Leistungsbedarf aufgrund der überarbeiteten Desktops deutlich gestiegen ist, stehen mit der neueren Version auch einige Light-Images zur Verfügung, die Kali Linux auch auf schwächeren Rechnern gut lauffähig machen. Während die herkömmlichen 32- und 64-Bit-Versionen insgesamt ein rund 3,3 GB großes Image haben, kommt die Light-Variante immer noch mit rund 1 GB aus – benötigt dabei aber nun ebenfalls eine DVD.

Angenehm auch: mittlerweile stehen auch komplett fertige Virtual Machines für Vmware und VirtualBox zur Verfügung – was sicherlich vor allem weniger professionelle Anwender freuen wird.

 

Was Privatanwender beachten sollten

Wer Kali Linux in seinem privaten Umfeld einsetzt, sollte sich auch über die Rechtssituation im Klaren sein: Nach dem sogenannten „Hackerparagrafen“ im Strafgesetzbuch, nämlich § 202 StGB ist auch der Besitz (und auch der Vertrieb) des Programms dann strafbar, wenn man der Absicht zum rechtswidrigen Ausspähen oder Abfangen von Daten bezichtigt wird (aber auch nur dann). Solange man natürlich nur sein eigenes System testet, ist das nicht strafbar, ein Risiko kann allerdings bestehen, dass man als Privatanwender in einen unglücklichen Verdacht gerät.

Fazit: War schon die Version 1.0 von Kali Linux ein Quasi-Standard in der Branche, ist mit der neuen Version 2.0 nun eine Menge an Bedienkomfort und Zweckmäßigkeit dazugekommen. Die geringfügig höheren Leistungsanforderungen der neuen Version werden durch die neu erhältlichen Light Images gut kompensiert, so dass auch auf älteren Plattformen mit geringerer Leistung eine gute Lauffähigkeit weiterhin sichergestellt bleibt. Für jeden, der sich für Computersicherheit interessiert, ist das neue Kali Linux ganz sicher ein Tool, an dem niemand vorbeikommt.

 

 

Artikelbild: Fotolia / frank peters

 

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