Prozessoren, besser gesagt Hauptprozessoren oder CPU (Central Processing Unit), stellen die Basis eines jeden Computers dar. Jeder eingegebene Befehl am Computer wird durch den Prozessor ausgeführt, womit folglich auch die Schnelligkeit der Durchführung eines Prozesses maßgeblich von der Leistungsstärke der CPU abhängt. Will man seinen PC schneller machen, kann sich somit der Kauf eines neuen Prozessors lohnen. Der folgende Ratgeber soll Ihnen bei der Kaufentscheidung helfen und herausstellen, worauf Sie unbedingt achten sollten.
Welcher Prozessor für welchen Computer
Bevor Sie sich mit den technischen Fragen rund um den Kauf eines neuen Prozessors beschäftigen, sollten Sie erstmal klären, welche CPUs für Ihren Computer in Frage kommen. Die wichtigste Rolle spielt hierbei die Hauptplatine bzw. das „Motherboard“. Prozessorchips werden normalerweise immer an die Hauptplatine gefügt. Damit man dies tun kann, muss der Sockel des Motherboards unbedingt kompatibel sein mit der eingesetzten CPU. Welche Prozessortypen sich für Ihren PC eignen, müssten Sie dem Handbuch des Computers entnehmen können. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Kauf eines Prozessors ist das Betriebssystem des PC, in dem der Prozessor eingebaut werden soll. Läuft der Computer beispielsweise auf einem 64 Bit System, so brauchen Sie dementsprechend auch eine 64 Bit CPU.
>> Kaufberatung Grafikkarte: Darauf sollten Sie achten
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Die Kernfrage
Nachdem nun geklärt ist welche Prozessoren sich überhaupt eignen für Ihren Computer, geht es an die technischen Details beim Prozessor-Kauf. Grundsätzlich gibt es zwei entscheidende Faktoren, die die Leistungsfähigkeit eines Prozessors beeinflussen: Zum einen die Anzahl der Prozessorkerne, zum anderen der Prozessortakt. Letzterer Wert war früher noch der Wichtigste und der maßgebliche Faktor bei der Bewertung einer CPU. Doch seitdem in der zweiten Hälfte des vorherigen Jahrzehnts mehrkernige Prozessoren auf den Markt kamen, spielt die Anzahl der Prozessorkerne die vordergründige Rolle. 1-Kern-Prozessoren, in den ersten Computer-Generationen noch der Standard, gelten heute grundsätzlich als nicht mehr zeitgemäß. Sie kommen mit den vielseitigen Anforderungen von heute nicht mehr klar. Falls Sie Ihren Computer nur sehr sporadisch und für sehr einfache Anwendungen benutzen, kann sich der Kauf eines 1-Kern-Prozess durchaus lohnen, wenn Sie allerdings Ihren PC zum Videos schauen benutzen oder ausgiebig im Internet surfen, sollten Sie bereits mindestens auf einen 2-Kern-Prozessor setzen. Dieser sollte mit allen gängigen Anwendungen auskommen und ein unbeschwertes Ausführen von allen standardmäßigen Programmen, sowie ein unbeschwertes Surfen durch den größten Teil des Internets ermöglichen. Für den Normalbenutzer ist ein 2-Kern-Prozessor in den meisten Fällen absolut ausreichend. Wollen Sie auf Ihrem Computer allerdings auch leistungsintensive Programme verwenden oder viele grafikintensive Spiele spielen, dann sollten Sie eher zu 4-Kern-Prozessoren greifen. Vor allem wenn Sie viele aufwändige Prozesse auf einmal ausführen, kann ein Computer mit 2-Kern-Prozessor stark ins Stottern kommen. Ein mit 4 Kernen ausgestatteter Prozessor sollte dem PC dagegen genug Leistung geben um auch mit mehreren parallel laufenden Programmen zurecht zu kommen. Ein 4-Kern-Prozessor dürfte die Anforderungen der allermeisten Anwender erfüllen. Brauchen Sie trotzdem noch mehr Leistung, könnten 6- und 8-Kern-Prozessoren interessant sein für Sie. Jedoch sollten Sie hierbei beachten, dass bis jetzt bei weitem nicht alle Programme und Spiele kompatibel sind mit einem 6-Kern-Prozessor, noch viel mehr gilt das für 8-Kern-Prozessoren. Außerdem gehen vor allem 8-Kern-Prozessoren mit einem hohen Stromverbrauch einher und benötigen Komponenten (Grafikkarten etc.) von ähnlich hoher Qualität. Wenn Sie die neusten Spiele in maximaler Qualität genießen möchten oder beispielsweise viel mit aufwändigen und leistungsintensiven Videobearbeitungsprogrammen arbeiten und dabei auch noch viele Programme im Hintergrund laufen haben, dann kann sich der Kauf eines 6-Kern-Prozessors sicherlich lohnen. Bezüglich der 8-Kern-Prozessoren erscheint es aber sinnvoller erstmal abzuwarten bis diese massentauglicher werden.
Der Prozessortakt
Auch der Prozessortakt ist immer noch ein nicht zu unterschätzendes Merkmal bei der Bewertung der Leistung einer CPU. Der zumeist in Gigahertz (GHz) angegebene Wert drückt aus, wie schnell Daten und Prozesse durch den Computer verarbeitet werden können. Auch in Zeiten von Mehrkernprozessoren, sollte dem CPU-Takt weiterhin Beachtung geschenkt werden. So kann eine relativ hohe Taktfrequenz das Fehlen einiger Prozessorkerne quasi ausgleichen. Wenn Sie also auf Ihrem Computer generell eher wenig aufwändige Programme ausführen, dann könnten Sie beispielsweise mit einem 2-Kern-Prozessor mit höherem Prozessortakt letztlich besser fahren als mit einem 4-Kern-Prozessor mit einer entsprechend niedrigeren Taktfrequenz. Als anspruchsvollerer PC-Anwender sollten Sie allerdings tatsächlich eher auf eine CPU mit mindestens 4 Kernen setzen, dabei aber trotzdem die Taktrate nicht außer Acht lassen. Für den durchschnittlichen PC-Besitzer dürften rund 2 GHz ausreichen, als Gamer empfiehlt sich eher ein CPU-Takt von 2,5 GHz.
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Fazit
Wie Sie sehen, ist die Wahl des richtigen Prozessors vor allem von Ihrem Computer abhängig und für was Sie ihn benutzen. Wollen Sie auf Ihrem PC viele grafisch aufwändige Spiele spielen, sollten Sie zudem auch sicherstellen, dass ihr mehrkerniger Prozessor über einen L3-Cache verfügt.
Artikelbild: Fotolia / Petrovich12