Am 4. April stellte Facebook „Home“ vor. Damit versucht sich das Netzwerk in den Mittelpunkt etlicher Android-Geräte zu drängen. Und auch die Gerüchte zu einem Facebook-Phone von HTC waren nicht ganz falsch. In diesem Artikel finden Sie alle Informationen.
Home: Menschen im Mittelpunkt
Facebooks Gründer Mark Zuckerberg glaubt, ein wesentliches Problem bei den aktuellen Smartphonemodellen und ihren Betriebssystemen ausgemacht zu haben. Dabei handelt es sich um Apps und ihre Aufgaben und nicht, wie bei Facebook, um Menschen und ihre Inhalte. Um dieses Problem zu ändern, hat Facebook eine neue eigene Smartphone-Startseite entwickelt die auf den Namen Home tragen soll. Wenn Sie Ihr Gerät anschalten, sehen Sie Facebook-Inhalte. Wenn Sie in einer beliebigen Anwendung sind, fliegen Facebook-Chats ins Sichtfeld. Und wenn Sie künftig ein neues Android-Smartphone kaufen wollen, ist es möglicherweise ab Werk auf Facebook zugeschnitten. Facebook wird zum absoluten Mittelpunkt.
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Cover Feed: Facebook als große Bühne
Die einzelnen neuen Funktionen bringen einige interessante Ideen auf die Geräte. Cover Feed zeigt bereits auf Ihrem Sperrbildschirm und Home-Screen Fotos und Statusmitteilungen Ihrer Freunde an. Ohne Ihr tun wechseln diese durch – damit auch Text-Beiträge des sozialen Netzwerks gut aussehen, hinterlegt Facebook sie mit dem Bild Ihrer Chronik. Diese Inhalte sind aber nicht nur Zier, Sie können vom Startbildschirm aus bereits kommentieren, teilen und „liken“.
App Launcher: Apps spielen nur noch die zweite Geige
Das Facebook im Mittelpunkt steht ist zwar schön und gut, aber wie kommen man künftig an die anderen installierten Apps? Hierfür platziert Home Ihr Facebook-Profilfoto unten auf dem Home Screen. Tippt man darauf, bekommen man Zugriff auf den App Drawer, das ist das Sammelbecken aller Apps, den Facebook-Messenger oder eine Abkürzung zu Ihrer zuletzt verwendeten App. Eine ähnliche Mechanik gibt es schon bei vielen Android-Geräten, die aus dem Sperrbildschirm heraus etwa einen Schnellzugriff auf die Kamera oder SMS-Nachrichten ermöglichen.
Chat Heads: Kurznachrichten immer und überall
Facebook ändert mit Home auch die Art, wie man über neue Nachrichten und Statusmeldungen informiert wird. Statt lediglich eine Mitteilung aufspringen zu lassen und einen zu zwingen, seine aktuell verwendete App zu verlassen, legt sich die Nachricht als kleines Foto des Senders über den Bildschirm. „Chat-Heads“ heißt diesen umherfliegenden Köpfe von Facebook. Ein Tipp auf das Bild, öffnet das Gespräch, eine Wischbewegung zum unteren Geräterand entfernt die Nachrichten. Interessant ist auch, das Chat Heads auch bei SMS-Nachrichten funktioniert. Zu unterscheiden sind lediglich durch die andere Einfärbung der Blasen.
HTC First: Das erste echte Facebook-Smartphone
Wer dachte, Zuckerberg würde es bei neuer Software belassen und alle Gerüchte um ein Facebook-Phone erneut Lügen strafen, wurde enttäuscht. Mit dem HTC First präsentierten die beiden Firmen ein gemeinsam konzipiertes Smartphone. Das weltweit erste komplett auf Facebook zugeschnittene und mit Home ausgestattete mobile Gerät. Basierend auf Insiderinformationen verfügt das HTC First aber vermutlich über ein 4,3-Zoll-Display mit 1280×720 Pixeln, einen 1,4 Gigahertz schnellen Zweikern-Prozessor und Adreno-225-Grafikchip. Außerdem dürfte das First auf Android 4.1 basieren. Ab dem 12. April ist das HTC First für 99,99 US-Dollar exklusiv beim amerikanischen Mobilfunk-Provider AT&T erhältlich, Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Kein Wort verloren die Verantwortlichen zur Verfügbarkeit des HTC First außerhalb der USA.
Home: Ab 12. April im Play Store
Die Anforderungen für die Nutzung von Facebook Home sind auf den ersten Blick überschaubar: ein Android-Smartphone sowie die aktuellen Versionen der Apps von Facebook und Messenger. Mit diesem Rüstzeug ist es ab dem 12. April möglich, Home aus dem Google Play Store herunterzuladen. Zumindest theoretisch, denn Facebook rollt die Funktion vorerst nur für eine Handvoll Geräte aus: HTC One, One X, One X+, Samsung Galaxy S3, S4 und Note 2 sowie Folgemodelle der jeweiligen Serien der beiden Hersteller. Weitere Smartphones sollen folgen, auch Tablets bleiben erst einmal außen vor. Nach dem Download haben Sie bald die Möglichkeit, Ihren bisherigen Startbildschirm durch Facebook Home zu ersetzen – ein Schritt, der sich in den Android-Systemeinstellungen aber wieder rückgängig machen lässt.
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