Gestern hat Microsoft seine neue Office-Suite veröffentlicht. Diese bietet eine Vielzahl neuer Funktionen sowie Tools für ein bequemeres Daten-Handling. Aber auch optisch hat sich einiges getan: Die neue Büro-Software erscheint im Kachel-Look von Windows 8 und ist für mobiles Arbeiten optimiert.
Office 2013 ist erschienen
Bereits seit Sommer 2011 ist bekannt, dass Microsoft seine Büro-Software überarbeitet. Nachdem sich das Unternehmen aus den USA lange Zeit in Stillschweigen gehüllt hat, steht Office 2013 ab sofort zum Erwerb bereit. Auf Pressekonferenzen unter anderem in Hamburg und New York hat der Hersteller den weltweiten Verkaufstart eingeläutet. Unter dem Hashtag „timeto365“ hält Microsoft interessierte Nutzer auch via Twitter auf dem Laufenden.
Office 2013 bietet Cloud-Funktionen
Mit der Neuauflage der beliebten Programm-Sammlung begeht Microsoft einen Plattformwechsel: Stand bei den alten Office-Versionen der heimische PC im Zentrum, verlagert sich die ganze Programm-Infrastruktur nun in die Cloud, sodass Anwendungen und Dokumente von jedem Internet-fähigen Computer, Tablet oder Smartphone erreichbar sind.
Microsoft Skydrive als Grundlage der Cloud
Das Grundgerüst dafür bietet Microsofts Cloud-Speicher SkyDrive. So sind Ihre Dokumente bei Bedarf immer nur wenige Klicks entfernt von Ihnen – egal wo Sie gerade sind – ähnlich wie Private-WebDesk.com. Von dort aus greifen Sie auf Ihre Word-Dokumente, Excel-Kalkulationstabellen und andere Office-Dateien zu. Der Vorteil solcher Online-Versionen liegt auf der Hand: Während eines Projekts ist es problemlos möglich, den PC zu wechseln, um an einem anderen Computer weiterzuarbeiten. Bei Office 2013 schreibt Microsoft Teamarbeit ganz groß: Neu ist nämlich die Möglichkeit, über die Cloud mit Kollegen oder Freunden gleichzeitig an der gleichen Datei zuarbeiten – Live und in Echtzeit.
Anbindung an Social-Networks.
Ebenfalls neu ist die Anbindung des Office-Pakets an soziale Netzwerke: Das E-Mail-Programm Outlook zeigt jetzt auch Statusnachrichten von Kontakten bei Facebook oder LinkedIn an. Micrsoft’s Skype ist ebenfalls in die Office-Software eingezogen: So verwalten Sie beispielsweise Ihre Skype-Kontakte auch mit Outlook. Das Teilen und Bearbeiten Ihre Dokumente mit anderen Personen gehört für die neuen Programme ebenfalls zum guten Ton.
Diese Versionen werden angeboten
Wie auch bei den Vorgängerversionen hat Microsoft verschiedene Versionen seiner Programm-Sammlung im Angbebot. Interessierte Kunden wählen bei Office 2013 zwischen den drei Ausführungen „Home & Student“, „Home & Business“ und „Professional“. Dabei unterscheiden sich diese in puncto Preis und Leistungsumfang.
Klassisch: Office 2013
Für eine einmalige Zahlung von 139 Euro erhalten Sie beim ersten Paket die Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und das digitale Notizbuch OneNote. Home & Business schlägt mit 269 Euro zu Buche und bietet zusätzlich das Mail-Programm Outlook. Alle Office-Programme erhalten Käufer der Professional-Version von Office 2013. Hierzu gehören zusätzlich noch Publisher und das Datenbank-Managementsystem Access. Stolze 539 Euro verlangt Microsoft für die Top-Version mit allen Programmen. Alle Lizenzen haben eins gemeinsam: Sie dürfen sie nur auf einem PC installieren.
Einzelversionen
Sie interessieren sich nur für ein Word oder Outlook? Auch die Einzelprodukte hat Microsoft im Angebot. Nutzen Sie die Software ausschließlich privat, verlangt der Hersteller für eine nichtkommerzielle Lizenz 79 Euro. Andernfalls müssen Sie 135 Euro pro Programm veranschlagen. Hier lohnt sich dann eher der Griff zur passenden Suite.
Office 365 – Software zur Miete
Den Schwerpunkt legt Microsoft jedoch auf Office 365. So widmete sich Microsoft in der Produkt-Ankündigung nicht nur außerordentlich ausführlich der Miet-Version von Office, sondern bietet seinen Kunden hier mehr Freiheiten – allerdings nur zum monatlichen Festpreis. Für Heimanwender hat Microsoft Office 365 „Home Premium“ im Angebot. Für 99 Euro im Jahr erhalten Sie alle Office-Programme der Professional-Version sowie Zugriff auf die dazugehörigen Office-Apps im Internet. Zusätzlich erhalten Abo-Kunden insgesamt 27 Gigabyte Online-Speicherplatz bei SkyDrive und monatlich 60 Minuten für Anrufe mit Skype in alle Festnetze und ausgewählte Mobilfunknetze. Praktisch: Das Abomodell erlaubt Kunden die Installation der Desktop-Anwendungen auf insgesamt fünf PCs. Studenten greifen zur „University“-Edition von Office 365. Diese bietet nahezu den gleichen Umfang wie die „Home Premium“-Version, kostet aber nur 79 Euro für vier Jahre. Allerdings ist die Installation der Programme hier auf zwei Rechner beschränkt.
Für Geschäftskunden
Für kleine Unternehmen ist die „Business Premium“-Version von Office 365 gedacht. Bisher ist offiziell noch nicht viel bekannt. Älteren Verlautbarungenzufolge bietet sie für monatlich 12,50 US-Dollar zusätzlich 25 Gigabyte Cloud-Speicher für die Mail-Anwendung Outlook, zehn Gigabyte Cloud-Speicher für das Unternehmen sowie weitere 500 Megabyte für jeden registrierten Benutzer. Darüber hinaus beinhaltet das Angebot eine Internetseite sowie einen Dienst für Videokonferenzen.
Kostenlos testen
Sie wollen Office 2013 lieber erst ausprobieren? Kein Problem: Microsoft bietet Office Professional Plus 2013 für 60 Tage kostenlos zum Testen an. Sie benötigen lediglich eine E-Mail-Adresse, die mit einem Microsoft-Konto verknüpft ist, um Office 2013 herunterzuladen. Nach der Installation der rund 800 Megabyte großen Datei finden Sie die neuesten Versionen von Word, PowerPoint, Excel, Outlook, OneNote, Access, Publisher und Lync auf Ihrem PC. Läuft die 60-Tage-Frist ab, deaktivieren sich die Programme automatisch. Wollen Sie Office 2013 weiter nutzen, müssen Sie eine Lizenz kaufen.
Erster Eindruck
Mit der Neuauflage der Büro-Software präsentiert Microsoft keine technische Revolution. Jedoch hat das Unternehmen die frischen Versionen von Word, Excel, Outlook & Co. sinnvoll erweitert. Viele Neuerungen erleichtern das Bearbeiten von umfangreichen Dokumenten und greifen dem Nutzer sinnvolle unter die Arme. Auch für die Arbeit im Team hält Office 2013 etliche Aktualisierungen bereit. Doch für Besitzer von Office 2010 halten sich die wirklichen Vorteile in Grenzen – So können Office 2010 Anwender, wenn diese keine Cloud-Funktionen benötigen, getrost bei Ihrer Office-Version bleiben.
Ausarbeitungsquelle: Computerbild.de
Artikelbild: Microsoft Office