Um das Thema einzuleiten, hier ein kurzer Review: Am 7. Dezember vergangenen Jahres wurde das Facebook-Konto von Mark Zuckerberg gehackt. Viele private Fotos gelangen so über die Foto-Sharing-Webseite Imgur an die Öffentlichkeit, mit der Überschrift: „Es wird Zeit, diese Sicherheitslücken zu stopfen, Facebook!“ Das Soziale Netzwerk bestätigte später, dass die Lücke durch einen neuen Code entstanden war und nur „für kurze Zeit“ ausgenutzt werden konnte. Offensichtlich hat diese Zeitspanne jedoch ausgereicht: Neben Mark Zuckerbergs Facebook-Account wurde auch eine unbestimmte Zahl anderer Konten gehackt. Der Vorfall ereignete sich nur eine knappe Woche, nachdem Facebook die geforderten Strafzahlungen des FTC akzeptiert hatte, die dem Unternehmen wegen arglistiger Täuschung seiner Kunden auferlegt worden waren.
>> Aufgedeckt: Diese Daten gibt Facebook an Dritte weiter
Unglückliches Timing für Facebook, gar keine Frage. Nach Angaben von Mike Geide, dem leitenden Sicherheitsforscher bei der Cloud-Sicherheits-Firma Zscaler ThreatLabZ, habe Facebook seine Sicherheitsmaßnahmen im vergangenen Jahr zwar verschärft, doch gebe es nach wie vor viel Luft nach oben. „Hacker werden immer raffinierter bei ihren Angriffen“, erklärt Geide. „Gestohlene Facebook-Daten, die dann an Dritte verkauft werden, sind eine begehrte Ware – ähnlich wie E-Mail-Adressen für Spammer.“ Damit sich Verbraucher dennoch schützen können, sollten sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen und sich besser zwei Mal überlegen, mit welchen Daten Sie Ihr Benutzerkonto füttern. Wir geben Ihnen einige Tipps mit auf den Weg, mit denen sich Facebook wesendlich sicherer nutzen lässt.
Tipp 1: Durchgängige Verschlüsselung aktivieren
Tipp 2: Vorsicht mit der Veröffentlichung privater Daten
Die Informationen, die Sie mit anderen über Ihre Facebook-Pinnwand teilen, scheinen auf den ersten Blick ziemlich harmlos. Doch bestimmte Details sind bei Hackern besonders beliebt – zum Beispiel Ihr Geburtsdatum. Diese Information, sagt Geide, werde oft als Antwort auf Sicherheitsfragen benutzt. Das Geburtsdatum öffentlich preiszugeben erhöht demnach schon mal das Risiko eines Hacker-Angriffs. Geide empfiehlt außerdem, die Funktion abzustellen, mit der Freunde und Sie selbst sich an bestimmten Orten einchecken können. Um diese Funktion abzustellen, navigieren Sie auf Facebook zunächst zu Ihren Privatsphäre-Einstellungen. Klicken Sie dort bei „Funktionsweise von Markierungen“ auf „Einstellungen bearbeiten“ und deaktivieren Sie den untersten Punkt „Freunde können angeben, wo du dich befindest“.
Laut Geide benutzen Hacker Informationen zu Aufenthaltsorten nicht nur für reale Angriffe wie Stalking und Diebstähle, sondern auch für virtuelle Spionage. Zum Beispiel kann der Hacker anhand Ihrer Ortsangabe vorgeben, Sie an diesem und jenem Ort gesehen zu haben – zum Beispiel auf einer beruflichen Konferenz – um dann weitergehende Informationen über Sie oder Ihre Firma herauszubekommen oder einen infizierten Link zu posten.
Tipp 3: Verzichten Sie auf die Nutzung vieler Apps
Tipp 4: Ausloggen keinesfalls vergessen!
Wenn Sie sich genug auf Facebook die Zeit vertrieben haben, vergessen Sie nicht, sich auch auszuloggen! „Das mindert Hacker-Bedrohung wie das ‚Likejacking‘, die noch eingeloggte Sitzungen zu ihrem Vorteil nutzen“, erklärt Geide. „Likejacking“ ist eine Form des „Clickjacking“, bei der Nutzer ein Statusupdate auf ihrer Pinnwand mit einem Link zu einer Facebook-Seite posten, die sie in Wahrheit gar nicht kennen oder gar jemals besucht haben. Im Juni 2010 fielen etwa Tausende Facebook-Nutzer dem Likejacking zum Opfer, nachdem sie auf Links geklickt hatten, die auf eine Seite mit vermeintlich lustigen Bildern führen sollten. Nach dem ersten Klick auf den Link wurden die Nutzer aufgefordert, einen weiteren Button zu klicken, um zur versprochenen Seite weitergeleitet zu werden. Auf der folgenden Seite infizierten sie sich mit einem Clickjacking-Wurm, der die Pinnwände der Nutzer automatisch mit gefährlichem Inhalt füllte.
Wenn Sie einmal vergessen haben, sich bei Facebook auszuloggen, können Sie das im Nachhinein auch ferngesteuert für Geräte tun, an denen Sie gar nicht mehr aktiv arbeiten. Öffnen Sie dazu Ihre Kontoeinstellungen und wechseln Sie zum „Sicherheit“-Reiter im linken Menü. Klicken Sie rechts neben „Aktive Sitzungen“ auf „Bearbeiten“. Die folgende Seite zeigt Ihnen, wann und wo Sie sich mit welchen Geräten und welchem Browser eingeloggt haben. Um eine dieser Sitzungen zu beenden, klicken Sie rechts daneben einfach auf „Aktivität beenden“.
Tipp 5: Sichere Passwörter nutzen
Viele User nutzen sehr einfache und primitive Kennwörter, die sich meist aus einzelnen Wörtern oder auch aus dem eigenen Geburtsdatum zusammensetzen – Ziffernfolgen wie 123456 sind ebenso beliebt. Lesen Sie unseren Artikel „Sichere Kennwörter erstellen„, und verhindern Sie das Risiko, das Ihr Facebook-Konto gehackt werden könnte.
Quelle des Titelbildes: Facebook.com
In diesem Artikel wurden Zitate aus Mike Geides Blog verwendet.