Wir haben das neue Strato Managed Backup auf Herz & Nieren getestet und präsentieren Ihnen in diesem Artikel unsere Testergebnisse sowie Erfahrungen, welche wir in den vergangenen Wochen mit dem Produkt machen durften. Wieviel „Managed“ steckt tatsächlich in der Sicherungs-Lösung für Server? Muss man sich über das Backup zukünftig keine Gedanken mehr machen? Wir klären es in diesem Artikel!
Seit Jahresmitte hat der deutsche Webhoster „Strato“ ein neues Produkt in sein Sortiment aufgenommen: Mit dem „Strato Managed Backup“ wendet sich das Unternehmen vorrangig an Betreiber physikalischer & virtueller Server, welche eine professionelle Lösung für das Erstellen von Sicherungen benötigen. Doch wie viel wird nach der Ersteineinrichtung wirklich gemanged und wo muss der Kunde weiterhin Hand anlegen? Kann man sich auf das von Strato zu einem Preis von 14,90 Euro / Monat angebotene Managed Backup quasi „blind“ verlassen? Wir klären’s in diesem Artikel!
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Das bietet Strato Managed Backup
Strato hat mit dem Managed-Backup keine eigene Backup-Routine für Server entwickelt, sondern bietet das Produkt in Zusammenarbeit mit dem Markführer Acronis an, welcher über eine langjährige Erfahrung verfügt, wenn es um das sichern privater und geschäftsrelevanter Daten geht. Zur Verfügung steht dem Server-Administrator somit eine professionelle Backup-Lösung, welche für den Unternehmenseinsatz geeignet und in abgewandelter Form auch direkt bei Acronis erhältlich ist – Allerdings zu einem vielfach höheren Preis. Schon einmal vorab: Abstriche muss der Kunde bei dem Strato Managed Backup im Vergleich zur Acronis Backup Cloud keine machen. Es folgen nun die Eckdaten des Produkts:
- Unterstützt werden physische und virtuelle Server, unabhängig davon, wo diese gehostet werden
- Gesichert werden können Dateien oder Ordner, bis hin zu Partitionen oder kompletten Maschinen
- Es können beliebig viele Backup-Pläne miteinander variiert werden
- Vollsicherung, differentielle & inkremntelle Bakups inkl. komplexer Aufbewahrungsregeln
- Versionierung ermöglicht das zurücksetzen von Dateien bis Partitionen auf einen bestimmten Zustand
- Auch einzelne Dateien aus einem kompletten Maschinen-Backup können wiederhergestellt werden
- Backups lassen sich verschlüsseln; der Datentransfer ist ebenfalls verschlüsselt
- 1 Serverlizenz + 200 GB Backup-Speicher in deutschen Strato-Rechenzentren sind inbegriffen
Strato Managed Backup: Ein Start mit Hürden
Eine Stunde nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben haben, erhielten wir per Mail die Bestätigung, dass uns das Strato Managed Backup ab sofort zur Verfügung steht. Wir meldeten uns daraufhin mit unseren Zugangsdaten im Strato-Account an und wurden auf eine spezielle Seite weitergeleitet, welche anscheinend nur für das Strato Managed Backup vorgesehen ist. Nach Eingabe des Aktivierungsschlüssels wurden wir gebeten, ein Passwort für den Managed-Backup Account festzulegen. Soweit so gut.
Sicher fragen Sie sich, warum wir so sehr ins Detail gehen. Der Grund kommt hierfür kommt jetzt: Wir konnten uns nämlich nicht anmelden. Nach Eingabe das Benutzernamens und des zuvor festgelegten Passworts und einer Wartezeit von rund zwei Minuten brach der Vorgang mit dem Fehler, dass derzeit eine Störung vorliegt, ab. Wir möchten es doch bitte später erneut versuchen.
Zwei Stunden später war unsere Geduld am Ende und wir kontaktieren den Strato-Support. Dieser meldete sich etwa 10 Stunden später mit ein paar beruhigenden Worten und vertröstete uns, dass die Experten mit der Behebung des Fehlers beschäftigt sind. Und wie der Zufall so will, trudelte in unserem Mail-Postfach auch schon die Rechnung über die Grundgebühr für den ersten Nutzungsmonat ein. Sicher mag die Rechnung automatisch vom System verschickt worden sein, allerdings wollten wir uns das nicht so einfach gefallen lassen. Daraufhin eröffneten wir per Mail ein neues Ticket, welches innerhalb von 24 Stunden zu unserer Zufriedenheit beantwortet wurde. So erhielten wir wenige Tage später eine Erstattung des Rechnungsbetrags auf unser Konto. Genau sieben Tage nachdem wir das erste Mal den Support kontaktiert haben, konnte der Fehler behoben werden. Wir konnten endlich loslegen!
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Installation des Strato Managed Backup Agent
Nachdem wir uns erfolgreich im Strato Managed Backup Portal anmelden konnten, ging es auch schon los mit dem Hinzufügen eines Servers. Zuerst muss hier ausgewählt werden, um was für eine Maschine es sich handelt, da es für die einzelnen Plattformen individuelle Agents gibt. Unterstützt werden physische Linux- oder Windows-Server und virtuelle Maschinen, welche mit VMware ESXi, Hyper-V oder Virtuozzo virtualisiert wurden. Darüber hinaus ist die Installation spezieller Agents notwendig, um Microsoft SQL & Exchange Datenbanken wegsichern zu können. Schade an dieser Stelle: Datenbanken unter Linux (z.B. MySQL) werden von Hause aus nicht unterstützt. Diese müssen individuell via Script wegsichert werden. Ein Muster, wie so ein Script aussehen kann, wird von Strato leider nicht zur Verfügung gestellt. Mehr dazu jedoch später.
Hat man die richtige Plattform ausgewählt, so wird der passende Agent zum Download angeboten. Der Agent für physische Linux-Server bringt es beispielsweise auf knapp 300 Megabyte. Wir empfehlen, den Agent über den Konsolenbefehl „wget“ zu beziehen. Die Installationsschritte unterscheiden sich je nach Agent ein wenig, stellen jedoch Dank des Strato-FAQs keine allzu großen Hürden dar – Betreiber von Servern sind problemlos ohne Einarbeitungszeit in der Lage, das Setup erfolgreich abzuschließen. Die Installation sollte daher innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sein. Ist die Installation erfolgreich verlaufen, so wird der Server im Strato Managed Backup Portal angezeigt. Hinweis: Das Strato Managed Backup kann ohne Root- bzw. Admin-Zugriff weder verwendet noch installiert werden. Sind Sie also Betreiber eines Managed Servers ohne spezielle System-Privilegien, kann der Service nicht genutzt werden.
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Artikelbild: Oleksandr Delyk / Fotolia | Logo: Strato AG