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Android AntiVirus-Apps: Sinnvoll oder unnötig?

Braucht man wirklich Android AntiVirus-Apps? Diese Frage stellen sich viele Android-Nutzer und lassen sich bei der Antwort nicht selten von der Angst leiten. Oft sind AntiVirus-Apps auf dem Smartphone allerdings gar nicht notwendig, und wie sich jetzt herausstellte, mitunter sogar selbst eine Gefahr.

 

Gravierende Sicherheitslücken in Antiviren-Apps

Android AntiVirus-Apps erscheinen auf den ersten Blick zunächst als eine sehr gute Idee. Gerade jahrelange Windows-Nutzer haben in der Vergangenheit nicht selten Bekanntschaft mit einem fiesen Virus oder einem bösen Trojaner gemacht und gehen nun lieber auf Nummer sicher. Auch die Hersteller von Antiviren-Programmen haben den Markt der Smartphone-Nutzer entdeckt und bieten ihre Produkte schon länger auch für mobile Endgeräte an. Wie sich jetzt allerdings herausstellte, sind viele Android AntiVirus-Apps gar nicht so sicher, wie man vielleicht glauben möchte. So überprüfte das Fraunhofer SIT kürzlich eine Reihe von Android AntiVirus-Apps wie zum Beispiel Avira, Antivirus, Cheetahmobile, Kaspersky oder McAfee und kam zu einem überraschend negativen Ergebnis. Anstatt die Smartphones ordnungsgemäß zu schützen, fand man praktisch in jeder App gravierende Sicherheitslücken. Besonders anfällig zeigten sich die Programme dabei gegenüber sogenannten Man-in-the-Middle-Angriffen. Mitunter gelang es den Forschern sogar, die Virenscanner selbst oder den Diebstahlschutz mit einem Angriff auszuschalten. Tatsächlichen Schutz konnten die Apps also kaum bieten.

>> Instant Apps: Applikationen ohne Installation nutzen

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Android AntiVirus-Apps oft unsinnig

Nicht nur vor dem Hintergrund der Anfälligkeit von Android AntiVirus-Apps kann man sich generell die Frage stellen, wie sinnvoll eigentlich solche Programme sind. Letztendlich muss man festhalten, dass die Gefahrenlage selbst auf einem Android-Smartphone aktuell überhaupt nicht mit der von Windows-Rechnern zu vergleichen ist. Die Gefahr einer Virenverbreitung beim Aufruf einer Webseite ist im Vergleich zu Windows-Rechner fast nicht vorhanden. Wenn ein Angriff geschieht, dann meist über die Installation einer fehlerhaften App. Diese werden allerdings in einem eigenen geschützten Bereich installiert, was die Aufgabe einer Schadsoftware erheblich schwieriger macht. Darüber hinaus können die Antivirenprogramme selbst ohnehin nicht das ganze System überwachen. Während man bei einem PC ohne Probleme einen Antiviren-Scan über das gesamte System laufen lassen kann, beschränkt sich die Überwachung bei Android AntiVirus-Apps typischerweise nur auf laufende Programme und Downloads.

>> Akkuverbrauch reduzieren: Aktive Apps beenden?

 

Vernünftiges Verhalten oft ausreichend

Nach aktuellem Stand lohnt sich die Installation von Android AntiVirus-Apps kaum, da die Bedrohung auf Webseiten fast nicht vorhanden ist. Mögliche Angriffe über infizierte Apps lassen sich in der Regel auch durch vernünftiges Verhalten verhindern. Wer bei der Installation von Apps sichergehen will, sollte grundsätzlich nur Programm aus dem Google Play Store nutzen. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Blick auf die Bewertungen und Meinungen. Nichts lässt das Rating einer App so schnell einbrechen, wie ein unseriöses Angebot oder ein Virus. Ganz vorsichtige Naturen können zudem zusätzlich noch den Dienst Google Verify Apps nutzen und sich noch einmal die Korrektheit der App bestätigen lassen. Auch lohnt es sich, wenn man regelmäßig überprüft, ob das eigene Smartphone auf dem neusten Stand ist. Besonders Systemupdates, die signifikante Sicherheitsanpassungen beinhalten, sollten möglichst gleich installiert werden. Wer sich dieses vernünftige Verhalten zu eigen macht, der muss nach aktuellem Stand nicht notwendigerweise noch zusätzliche Android AntiVirus-Apps installieren. Tatsächlichen Schutz vor Viren bringen diese im Moment kaum.

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Artikelbild: Andrey Popov / Fotolia

 

PC-Reparatur.Shop - Team
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