Eine Powerline (engl. für Stromleitung) kommt dann zum Einsatz, wenn der WLAN-Verkehr durch dicke Stahlbetonwände gestört wird und auch der beste Repeater seine Dienste versagt. Die Powerline ist ein cleveres und einfaches Konzept. Sie benötigen bei einer Minimalkonfiguration zwei Adapter, die an jeweils eine Steckdose gehängt werden. Eine Powerline hilft Ihnen, Ihre Daten trotzdem durch die Leitung und anschließend per WLAN weiterzusenden. Das Netzwerk über das Stromnetz nutzt vorhandene Stromleitungen zum Netzwerkaufbau und zur Übertragung der Daten, sodass eine zusätzliche Verkabelung unnötig wird. Mit einer Powerline können Daten mit maximal 1200 Mbit/s und einer Reichweite von 300 Metern übertragen werden. Bei der Powerline handelt es sich um eine Trägerfrequenzanlage, die über einen Adapter arbeitet. Der Adapter wird in eine Steckdose gesteckt und via eingebauter Ethernet-Schnittstelle mit dem jeweiligen Endgerät verbunden. Der sendende Adapter moduliert das Datensignal Ihres angeschlossenen Endgerätes im Hochfrequenzbereich und der empfangende Adapter demoduliert das Datensignal wieder.
Datenübertragung per Powerline: Vor- und Nachteile
Nicht immer ist die Reichweite des WLAN-Netzes optimal oder das Kabel ist lang genug. Statt einen WLAN-Repeater einzusetzen, bietet sich die Powerline an und sorgt für das Internet aus der Steckdose. Vorteile: Einfach und unkompliziert.
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Sie benötigen einen Powerline-Adapter-Kit, der für die Datenübertragung via Stromnetz sorgt. Die Adapter dienen als Schnittstelle zwischen Netz und angeschlossenen Endgeräten. Der Aufbau ist einfach und kann zeitnah erfolgen. Sie müssen einen Adapter lediglich in der Nähe Ihres Routers platzieren und den anderen in einem anderen Zimmer oder Geschoss Ihres Hauses.
Der Vorteil der Powerline liegt darin, dass das Signal auch von dicken Wänden nicht gestört wird und eine bessere Stärke erreicht. Über das 230-Volt-Netz gelangt das Datensignal von einem Adapter zu nächsten, ohne dass Sie sich um Wände oder Geschossdecken Gedanken machen müssen. Sie ersparen sich zusätzliches Strippenziehen und Bohren, wie zum Beispiel bei LAN. Das System ist praktisch, denn ein neuer Adapter kann einfach per Knopfdruck in das vorhandene Netzwerk integriert werden, sodass das System beliebig erweiterbar ist. Eine Powerline ermöglicht Ihnen Tablets, Smartphones und Computer mit dem Powerline-Adapter zu verbinden, sodass Sie mit allen mobilen Geräten direkten Zugriff auf das Internet und Multimedia-Inhalte haben.
Es gibt jedoch auch Nachteile: Geräte, die auf den gleichen Frequenzen funken, können durch den Adapter eventuell negativ beeinflusst werden (Bsp. Funkmäuse). Deshalb sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass der Standard in der Lage ist, anderweitig genutzte Frequenzen auszusieben. Falls Sie ältere Stromleitungen haben, kann die Daten-Performance eingeschränkt werden.
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Wie sicher ist die Datenübertragung?
Während bei unverschlüsseltem WLAN oder bei einer WEP-Chiffrierung ein Datendiebstahl durchaus vorkommen kann, haben Cyber-Langfinger bei der Powerline kaum eine Chance. Datendiebe müssen zunächst einen direkten Zugang zu Ihrem Stromnetz erlangen und dann eine AES-Verschlüsselung knacken, die bis zu 128 Bit stark ist. Spätestens am Stromzähler übernimmt die Powerline die Sicherung Ihrer Datenpakete, denn diese werden nur auf Ihre eigene Stromleitung aufgespielt, sodass Sie ein von außen nicht betretbares Netz haben. Die Powerline-Adapter zeigen eine effektive Verschlüsselungsmethode, um Datendiebe am Erfolg zu hindern. Zusätzlich sollten Sie das voreingestellte Passwort des Herstellers vor der Inbetriebnahme ändern, damit fremde Adapter sich nicht mit Ihren „unterhalten“ können. Die herstellerseits eingerichtete Sicherheitstechnologie per Passwort sollte unbedingt eingesetzt werden.
Welche Reichweiten und Übertragungsraten sind möglich?
Grundsätzlich hat der Powerline-Adapter eine Reichweite von 300 Metern. Die Leistung der Adapter wird auch durch die im Haus verlegten Stromleitungen beeinflusst. Sind die Stromleitungen marode und alt, kann die beste Powerline kaum die Schwächungen des Stromnetzes ausgleichen. Doch bei herkömmlichen Stromleitungen sollte die Qualität ausreichend sein, um gute Signalstärken zu erzeugen. Adapter unterscheiden sich qualitativ. In der Regel sind 200-500 Mbit/s Standard. Die Sendegeschwindigkeit kann erhöht werden, wenn die beiden Geräte in Räumen genutzt werden, die nebeneinanderliegen. Je näher die Adapter liegen, desto schneller ist die Signalgeschwindigkeit und umgekehrt.
Wie richtet man ein solches Netzwerk ein?
Sie können beliebige Netzwerkgeräte über Ihre Stromleitungen verbinden. Um die Adapter mit dem Netzwerk zu verbinden, müssen alle das gleiche Netzwerkkennwort haben. Der erste Adapter wird in die Steckdose in der Nähe Ihres Routers gesteckt. Der zweite Adapter wird in die Steckdose gesteckt, die sich in der Nähe des Endgerätes befindet und mit dem Router zu verbinden ist. Die Verbindung wird automatisch hergestellt, wenn die LEDs beider Adapter aufleuchten. Der erste Adapter wird über das Netzwerkkabel mit dem LAN-Anschluss des Routers verbunden. Die Verbindung des zweiten Adapters erfolgt über das Netzwerkkabel mit dem Netzwerkgerät. Die Netzwerkverbindung zwischen dem Router und dem Netzwerkgerät ist hergestellt, wenn die LAN-LEDs beider Adapter durchgängig aufleuchten.
Wie hoch sind die Anschaffungskosten?
Das schnelle Internet aus der Steckdose ist als einfaches Set ab 36,00 Euro erhältlich. Leistungsfähigere Sets können bis zu 190,00 Euro kosten. Adapter sind im HomePlug 1.0 Standard und dem neueren HomePlug AV-Standard erhältlich. Falls Sie ein Netzwerk aufbauen möchten, sollten alle Adapter von einem Hersteller sein, denn dadurch ist die Kompatibilität gewährleistet. Um besonders große Distanzen zu überbrücken, ist eine Übertragungsrate der Powerline von mindestens 200 Mbit zu empfehlen.
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