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Lebensdauer von Festplatten prüfen

Bei einem Festplattenlaufwerk handelt es sich um ein magnetisches Speichermedium, das im Inneren aus einer Vielzahl an mechanischen Einzelkomponenten besteht. Zwar gelten Festplatten im Allgemeinen als zuverlässig, dennoch unterliegen sie im Betrieb einer Belastung, die sie anfällig für Defekte macht. Vom Verschleiß sind dabei in der Regel die beweglichen Schreib- und Leseköpfe sowie die, für die Scheibenrotation verantwortlichen, Elektromotoren betroffen. Die voraussichtliche Lebensdauer von Festplatten lässt sich anhand von Software-Tools abschätzen, die weiterhin auch dazu in der Lage sind, Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können.

 

Abnutzungserscheinungen frühzeitig erkennen mit Hilfe von S.M.A.R.T-Werten

Lebensdauer_von_Festplatten_pruefen3In sämtlichen modernen Festplatten ist eine Technologie zur Eigendiagnose integriert, die unter der Bezeichnung „Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology“ – kurz S.M.A.R.T – bekannt ist. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um ein System, das wichtige Parameter im Betrieb überwacht und dem Nutzer anschließend zur Verfügung stellt. Anhand dieser Daten lässt sich eine Aussage bezüglich der Ausfallsicherheit und der voraussichtlichen Lebensdauer von Festplatten treffen. Üblicherweise erfolgt die Auswertung der S.M.A.R.T-Werte unmittelbar nach dem Systemstart und wird vom BIOS oder einer alternativen Firmware durchgeführt. Es kann auch vorkommen, dass für die Auswertung der Daten eine spezielle Software benötigt wird, die zusätzlich zum Betriebssystem installiert werden muss. Während der Analyse orientiert sich die Software dabei an vorgegebenen Parametern, die vom jeweiligen Hersteller definiert werden. Bei längerer Verwendung der Software kann so die Lebensdauer von Festplatten prognostiziert werden und es lassen sich Festplattendefekte frühzeitig erkennen.

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Welche S.M.A.R.T-Werte sind für die Abschätzung der Lebensdauer wichtig?

Bei den S.M.A.R.T-Daten handelt es sich um mehrere Parameter, von denen sechs Werte besonders wichtig sind, um Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können.

Zum ersten ist hier die Beschleunigungszeit – auch Spin-Up-Time genannt – zu nennen. Dieser Wert gibt an, in welcher Zeitspanne die Festplatte ihre maximale Rotationsgeschwindigkeit erreicht. Liegt der entsprechende Wert hier unter dem Durchschnitt, weist das auf einen drohenden Lager- oder Motorschaden hin.

Ein weiterer, wichtiger Parameter zum Abschätzen der Lebensdauer von Festplatten ist die Lesefehlerrate. Sie gibt an, wie viele Lesefehler im Betrieb des Speichermediums bislang aufgetreten sind. Sollte dieser Wert sinken, könnte dies auf Oberflächendefekte der Magnetscheibe hinweisen, was im schlimmsten Fall zu Schäden am Schreib- und Lesekopf führen kann.

Im Zusammenhang mit der Lesefehlerrate steht der Wert der Suchfehlerrate. Die Suchfehlerrate beziffert die Anzahl der Positionierungsfehler des Schreib- und Lesekopfes auf Grundlage von Lesefehlern. Die Suchfehlerrate ist ein wichtiges Kriterium um Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können, da ein sinkender Wert häufig einen naheliegenden Defekt ankündigt.

Einer der bedeutsamsten Werte der Eigendiagnose ist weiterhin die Temperatur der Hardware. Diese sollte im Idealfall zwischen 10 und 50° Celsius liegen. Kommt es hier zu einer Über- oder Unterschreitung, ist die Gefahr sehr groß, dass die Lebensdauer von Festplatten sich rapide reduziert.

Um Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können, ist ebenfalls die Anzahl der unkorrigierbaren Sektoren auf der Magnetscheibe von Bedeutung. Sollte der Wert hier mit der Zeit sinken, steigt die Wahrscheinlichkeit für Datenverluste oder einem Schaden des Schreib- und Lesekopfes. Als letzter, wichtiger Wert gilt die Anzahl der wiederzugewiesenen Sektoren, der die Anzahl an Reservesektoren angibt. Auch hier ist ein sinkender Wert ein Indikator für eine steigende Ausfallwahrscheinlichkeit.

 

Welche Software eignet sich besonders gut für die Überprüfung?

Lebensdauer_von_Festplatten_pruefen2Für die Abschätzung der voraussichtlichen Lebensdauer von Festplatten gibt es – neben den in der Firmware implementierten Programmen – auch eine Reihe von zusätzlichen Tools, die eine übersichtliche Darstellung der S.M.A.R.T-Werte erlauben. Besonders empfehlenswert, um Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können, ist die Software CrystalDiskInfo. Das Tool wird zusätzlich zum Betriebssystem installiert und liefert alle relevanten Daten in geordneter Art und Weise. CrystalDiskInfo eignet sich dabei nicht nur für die Diagnose von herkömmlichen Festplatten, sondern kann ebenfalls für moderne SSD-Festplatten genutzt werden. Neben den S.M.A.R.T-Werten liefert das Tool auch allgemeine Daten über die entsprechende Festplatte, wie beispielsweise die Anzahl der Arbeitsstunden. Zusammengefasst bietet CrystalDiskInfo sämtliche Funktionen, die notwendig sind, um die Lebensdauer von Festplatten abzuschätzen und Festplattendefekte frühzeitig erkennen zu können.

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Artikelbild: pureshot / Fotolia

 

PC-Reparatur.Shop - Team
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