In diesem Artikel klären wir, wie sicher Online-Banking Apps wirklich sind. Online Banking hat sich in Deutschland mittlerweile seit einigen Jahren etabliert und viele Bankkunden bevorzugen es heute, ihre Bankgeschäfte von zu Hause aus zu erledigen. Immer mehr Menschen wollen das Angebot der Banken jedoch auch auf dem Smartphone nutzen. Online-Banking Apps haben sich zuletzt ebenfalls rasant verbreitet, wobei hier immer noch viele Experten warnen. Sie halten vor allem die Smartphones für nicht sicher.
Bequemlichkeit gegen Sicherheit bei Online-Banking Apps
Smartphones haben in den vergangenen Jahren klassischen Rechnern und Laptops den Rang abgelaufen. Daher ist auch nur zu verständlich, dass Smartphone-Besitzer nicht nur auf ihrem Gerät einkaufen, sondern im Idealfall die Zahlungsmodalitäten ebenfalls gleich miterledigen möchten. Aus diesem Grund bietet mittlerweile praktisch alle großen Banken ihren Kunden auch Online-Banking Apps. Damit soll das Verwalten des Kontos genauso bequem funktionieren wie auf einem Laptop, was viele Kunden nur zu gern in Anspruch nehmen.
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Experten sehen in den Online-Banking Apps jedoch immer wieder Probleme. Im Mai diesen Jahres hatte beispielsweise die Stiftung Warentest insgesamt 38 Apps unter die Lupe genommen. Das Ergebnis war am Ende ziemlich ernüchternd. Lediglich sieben Online-Banking Apps konnten die Tester am Ende überzeugen. Interessanterweise fokussierte sich der Test jedoch vor allem auf Bedienbarkeit. Sicherheitsbedenken sahen die Tester kaum. Dass sich aber auch die Tester der Stiftung Warentest irren können, bewiesen vor nicht so langer Zeit zwei Forscher der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Ihnen gelang es, die App der Sparkasse zu hacken und Überweisungen zu ihren Gunsten zu manipulieren.
Separate Geräte verwenden
Dass Problem, das die beiden Forscher aus Nürnberg aufdecken, dürfte jedoch nicht zwangsweise nur die App der Sparkasse betreffen. Diese betonte anschließend noch einmal, dass die eigene App in den neusten Versionen sicher sei. Allerdings sehen die Wissenschaftler in der App selbst gar nicht die große Gefahr. Problematisch ist vor allem die Tatsache, dass sowohl TAN-Generierung als auch die Überweisung auf einem Gerät stattfinden. Vor dem Hintergrund, dass Smartphones vergleichsweise einfach gehackt werden können. So griffen die beiden Wissenschaftler nicht auf einen Fehler in der App oder eine Schwachstelle in der App zu, die sich beheben lässt. Das Problem ist eher genereller Natur. Nutzer von Online-Banking Apps sollten daher grundsätzlich zwei unterschiedliche Geräte nutzen. Vor allem die Generierung von TANs ist auf dem Smartphone nicht empfehlenswert. Stattdessen empfehlen sich die klassischen TAN-Generatoren der Banken. Bei der Sparkasse ist dies ein separates Gerät in der Größe eines Taschenrechners. Dieses ist offline und kann somit nicht gehackt werden. Die rund 15 Euro für das Gerät dürften in jedem Falle gut angelegt sein, da sich damit die Gefahr von Betrügereien deutlich verringern lassen.
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