In der elften Ausgabe unseres Artikelworkshops “Raspberry Pi optimal einrichten” erklären wir Ihnen, wie Sie den Einplatinenrechner als Steuerzentrale für Ihr Smart-Home verwandeln. Mit dem Raspberry Pi 2 Modell B kam 2015 eine deutlich leistungsfähigere Version des vor allem bei Bastlern beliebten Kreditkarten-PCs auf den Markt. Für unter 50 Euro bildet er die Basis für ein umfangreiches ausgestattetes Smart-Home-Netzwerk. Der kleine Rechner wird Ihnen allein nichts nützen. Ein paar wichtige Details fehlen noch. Basierend auf einer Linux-Distribution sowie auf einigen Open-Source-Programmen können Sie die unterschiedlichsten Module für den Einsatz in Haus und Wohnung nutzen. Für Ihre bessere Übersicht, werden im Folgenden einige wichtige und interessante Erweiterungen vorgestellt.
Raspberry Pi- Kameramodul
Sie können Ihren kleinen Rechner mit einem voll kompatiblen Kameramodul ausstatten, um ihn als Überwachungskamera zu nutzen. Videos werden in Full-HD aufgezeichnet und Fotos mit einer Auflösung von 5 Megapixel geschossen. Die Pixeldichte liegt bei 2592 x 1944. Das Modul wird über eine 15-polige, serielle Schnittstelle mit dem Raspberry Pi verbunden. Es gibt zwei Varianten. Sie können zwischen einem Modul mit und einem ohne Infrarotfilter wählen. Dazu können Sie diverse Zubehörteile wie Kamerataschen, Flexkabel, Kamerahalterungen oder spezielle Gehäuse erwerben.
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Empfänger- und Sender-Modulset für den Raspberry Pi (433 MHz)
Auf der 433-MHz-Frequenz senden viele Smart-Home kompatible Komponenten. Dazu gehören u. a. Heizkörperthermostate oder diverse Zwischenstecker, die Sie in gängigen Baumärkten erwerben können. Die Empfangs- und Sendemodule für den Raspberry Pi eignet sich als Einstieg nicht nur wegen des geringen Preises zur Steuerung Ihres schlauen Heimes. Das Sendemodul arbeitet mit einem XY-FST-Transmitter, während das Empfangsmodul mit einem XY-MK-5V-Receiver ausgestattet ist.
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Modul mit Feuchtigkeits- und Temperatursensor für den Raspberry Pi
Die Wetterstation gehört zu den Klassikern unter den Smart-Home-Komponenten. Mit dem sehr günstigen Feuchtigkeits- und Temperatursensor kann Ihnen Ihr Raspberry-PC die Daten schnell zur Verfügung stellen. Die Messung der Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 20 und 90 Prozenz RH. Temperaturen misst das Modul zwischen 0 und 50 Grad Celsius mit einer Genauigkeit von +/- 2 Grad.
>> Hier geht’s zum Feuchtigkeits- und Temperatursensor
Feuersensor-Modul für den Raspberry Pi
Ihr Mini-PC kann Ihnen wertvolle Dienste leisten, wenn Sie ihn mit den entsprechenden Ergänzungen ausstatten. Mit dem Waveshare-Flame-Sensor steht Ihnen ein Modul zur Verfügung, dass aus Ihrem Raspberry einen vollwertigen Feuermelder macht. Es verfügt über ein Ausgabesignal und arbeitet in einer Temperaturspanne von -25 bis +85 Grad. Ausgestattet ist das Modul mit einem LM393-Komparator, der die Temperaturspannen vergleicht.
Eine umfangreiche Überprüfung der Funktionalität sollte für Sie selbstverständlich sein, bevor Sie sich auf die Meldungen Ihres „Do-It-Yourself“-Feueralarms verlassen.
>> Hier geht’s zum Feuersensor-Modul
Homematic-Modul für Ihren Raspberry Pi
Eines der beliebtesten Smart-Home-Systeme Europas ist Homematic. Es beinhaltet neben den Komponenten fürs Heizen und Energiesparen und zum Ein- und Ausschalten des Lichtes auch eine Alarm- und Sicherheitsanlage. Darüber hinaus können Sie den Zutritt zu Ihrem Heim aus der Ferne regeln und die Wetter- und Umweltdaten in der Umgebung aufzeichnen lassen bzw. mittels Ihres Smartphones „on demand“ ablesen.
Für die Steuerung sämtlicher Homematic-Komponenten war bisher normalerweise eine entsprechende Übergangseinheit (CCU-Gateway) vonnöten. Jetzt können Sie dies mit Ihrem Raspberry Pi umsetzen. Dazu benötigen Sie das entsprechende Funkmodul sowie ein CCU-Software-Development-Kit (HM-OCCU-SDK).
>> So geht’s: Raspbian herunterladen und auf dem Raspberry Pi installieren
Weitere Ausstattungsmöglichkeiten für Ihren Raspberry Pi
Neben der Fernwartung Ihres Heimes können Sie Ihren Mini-PC auch für die Steuerung diverser Funktionen in Ihrem Haus nutzen oder als zentrale Einheit für den Zugangsschutz zum Internet einsetzen. Die folgenden Punkte sollen Ihnen als Denkanstöße dienen:
– Raspberry Pi als Firewall: Eine zentrale Firewall lässt sich auf dem Linux-System ziemlich schnell einrichten. Etwaige Open-Source-Tools arbeiten mit schlanken ini-Dateien und können von Ihnen detailliert angepasst werden. Auf diese Weise wird Ihr Raspberry Pi zur zentralen Schutzmauer für alle Endgeräte in Ihres Hausnetzes.
– Raspberry Pi als Webserver: Der Apache-Webserver läuft auf Millionen Rechnern, auf denen das Linux-Betriebssystem installiert ist. Auch hier können Sie auf die Konfiguration von einfachen Text-Dateien zurückgreifen und Ihren Internetauftritt optimieren.
– Raspberry Pi als File-Server: Funktionieren Sie doch einfach alte Festplatten oder Ihre USB-Stick-Sammlung um. Der Raspberry hat vier USB-Ports sowie Anschlüsse für S-ATA- und IDE-Platten. Im Verbund mit einer Docking-Station können Sie alles zusammen sorgfältig aufbewahren.
>> Workshop: Die besten Projekte für den Raspberry Pi Schritt-für-Schritt erklärt