Diesmal beschäftigt sich das Tutorial mit Performance-Tuning von PHP. Je tiefer Sie in die Materie einsteigen, desto größer werden Ihre Möglichkeiten. Sie müssen kein Top-Programmierer sein, um die hier vorgestellten Tipps in Ihrer Webseite umsetzten zu können.
Im ersten Abschnitt wird Ihnen aufgezeigt, wie Sie die PHP-Aufrufe zwischenspeichern können. Zweitens können Sie einige von Ihrem Portal nicht gebrauchte Module deaktivieren. Abschließend werden Ihnen Parameter in der Konfigurationsdatei php.ini vorgestellt, die Sie anpassen sollten.
Cache-Management
Da PHP selbst keinen Cache nutzt, wird jeder Skriptaufruf neu kompiliert. Das kostet viel Zeit. Sie benötigen einige Zusatzmodule, um die Notwendigkeit der Zwischenspeicherung umsetzen zu können. Nachstehend werden Ihnen einige effiziente Erweiterungen vorgestellt:
– Alternative PHP Cache (APC)
Dieses Open-Source-Zusatzmodul beschleunigt die Ausführung der PHP-Skripte, indem der Quellcode einmal übersetzt bzw. kompiliert wird, um anschließend im APC zwischengespeichert zu werden. Bei einem erneuten Aufruf kann die zeitintensive Kompilierung fast vollständig ausgelassen werden.
Praktischerweise können Sie die Größe der im Cache gehaltenen Dateien individuell nach Ihrer Server-Auslastung festlegen.
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– eAccelerator-Modul
Mit diesem Zusatzmodul aus der Open-Source-Gemeinde können Ihre PHP-Seiten zwischengespeichert, optimiert und beschleunigt werden. Die Konfigurationsdatei des Moduls (eaccelerator.ini) bietet Ihnen u.a. diese Parameter als Einstellungsmöglichkeiten (meistens „0“ oder „1“):
a. eaccelerator.optimizer: „1“ (Standard) – PHP-Code wird optimiert (Standard: alles)
b. eaccelerator.filter: gibt an, welche Daten zwischengespeichert werden sollen
c. eaccelerator.cache_dir: ermöglicht die Speicherung vorkompilierter Daten im RAM
d. eaccelerator.shm_size: Gesamtmenge des RAM-Anteils für eAccelerator
e. eaccelerator.shm_max: Maximale Größe der Daten, die in den RAM dürfen
f. eaccelerator.shm_ttl: Ist kein RAM mehr frei, werden ältere Daten gelöscht (ttl=Alter in Sekunden)
g. eaccelerator.shm_only: Cache auf der Festplatte (Standard: „0“ – Cache im RAM und auf der Disk)
h. eaccelerator.compress: Datenkomprimierung
i. eaccelerator.compress_level: Komprimierungsgrad (Standard: 9)
– XCache
Xcache ist ein Opcode-Cacher. Dieses Verfahren ist ein sehr wirksames Mittel zur Beschleunigung von PHP, die auf Webservern laufen. Dabei wird die Performance beim Kompilierens selbst erhöht, indem die übersetzten PHP-Skripte im Arbeitsspeicher zwischengelagert werden. XCache greift bei jedem folgenden Aufruf direkt auf diese kompilierte Version der PHP-Seiten im RAM zu.
– memcached: vom PHP-Skript aus Daten zwischenlagern
Manchmal ist es schlau, verschiedene Methoden zusammenarbeiten zu lassen. Ist Ihr Server stark genug, können Sie neben den o.g. Zusatzmodulen auch die beiden Pakete memcached und php5-memcache nutzen. Es ermöglicht Ihnen, im Daten vom PHP-Skript aus in den Speicher zu verschieben. Beispielsweise können Sie so zeitintensive SQL-foreach-Abfragen auslagern.
Deaktivierung von PHP-Modulen
PHP bringt einige Erweiterungen mit, die Sie nicht unbedingt benötigen. Um den damit verbundenen Speicherverbrauch zu vermeiden, sollten Sie nur wichtige Erweiterungen (z. B. curl, gd, mcrypt, mysql, mysqli, suhosin, xcache, memcached, php5-memcache, eaccelerator, APC) laden lassen.
Optimierung der php.ini
Meistens befindet sich die php-Ini im Apache2-Verzeichnis. Hier sind einige Parameter, die Sie mit „off“ ggf. ausschalten können:
register_argc_argv: nur sinnvoll, wenn Sie PHP über die Kommandozeile aufrufen
always_populate_raw_post_data: wird nicht immer genutzt; einfach ausprobieren, ob es hilft
Sonstiges
Nicht jedes Update bringt Ihnen Vorteile. Bei PHP 5.6 ist dies der Fall. In dieser Version wurde gegenüber 5.4 und 5.5 einiges an der Performance verbessert.
Dieser Artikel ist Teil des Workshops “Performance-Tuning für Ihre Website” – Eine Übersicht aller Teile des Workshops finden Sie hier.
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