In diesem Artikel finden Sie eine Schritt-für-Schritt Anleitung welche beschreibt, wie Sie Failover-Szenarien planen & umsetzen. Dieses Tutorial wendet sich vor allem an Betreiber von Internetseiten, welche bei einem Ausfall des Hauptservers den Traffic automatisch auf einen Zweitserver umschwenken lassen möchten. Hierfür greifen wir auf den Marktführer dnsmademeasy zurück, welcher seine Dienste ausfallsicher und weltweit anbietet.
Failover-Szenarien: Wann ist eine Umsetzung sinnvoll?
Dies lässt sich recht schnell analysieren. Treffen die folgenden Anforderungen auf Ihren Anwendungsfall zu, sollten Sie Schritte einleiten, welche zu einer Hochverfügbarkeit führen:
- Ihre Services müssen den Besuchern bzw. Kunden 24 Stunden am Tag / 7 Tage die Woche zur Verfügung stehen
- Ein Ausfall von nur wenigen Stunden ist geschäftsschädigend und führt zu erheblichen finanziellen Verlusten
Können Sie beiden Punkten zustimmen, so ist die Umsetzung eines FailOver-Szenarios sinnvoll.
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Wie funktioniert so ein „Failover-Szenario“?
Der Grundgedanke ist es, bei einem Ausfall des Hauptsystems, bestenfalls ohne Verzögerung, den Traffic in die Backup-Umgebung umleiten zu können.
Dies wird in unserer Anleitung größtenteils auf DNS- bzw. IP-Ebene realisiert: Ein Monitoring-System, welches gleichzeitig die DNS-Einträge zu unserer Domain steuert, prüft in regelmäßigen Abständen, ob unser primärer Server auf einen bestimmten Port antwortet. Antwortet der Hauptserver nicht mehr, geht das System eine Liste mit IP-Adressen zu unseren Reserve-Servern durch und prüft diese von oben nach unten, welcher noch verfügbar ist. Wurde ein verfügbarer Server gefunden, tauscht das Monitoring-System die IP unseres Hauptservers durch die IP des antwortenden sekundären Servers in den zur Domain hinterlegten Records aus. Aufgrund einer sehr niedrigen TTL der DNS-Einträge, werden zukünftige Domain-Anfragen jetzt so lange in die IP unseres Backup-Servers aufgelöst, bis der Hauptserver wieder aktiv ist – Danach wird der Traffic wieder umgeschwenkt.
Was wird für die Umsetzung eines Failover benötigt?
- Zwei virtuelle oder dedizierte Server an geographisch anderen Standorten mit jeweils fester IP-Adresse: Ein Server als primärer Server (bestenfalls der, über welchem die Website schon jetzt ausgeliefert wird); Ein sekundärer Server, auf welchem bei einem Ausfall des primären Servers umgeschwenkt werden kann – Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der sekundäre Server über ausreichend Leistung verfügt, um den Traffic verarbeiten zu können (der sekundäre Server kann in der Regel langsamer sein als der primäre Server, da dieser nur für den Notbetrieb benötigt wird – oft reicht schon ein virtueller Server)
- Beide Server müssen über den gleichen Datenbestand verfügen – In dieser Anleitung nutzen wir für den Abgleich der Daten den Plesk Migrationsmanager – Und zwar haben wir diesen so konfiguriert, dass sich der sekundäre Server täglich die aktuellen Daten vom Quellserver (primärer Server, Hauptserver & gleichzeitig Livesystem) lädt
- Als Monitoring-System, welches dann später auch einen Serverausfall erkennt und das Umschwenken des Traffics übernimmt, können wir Ihnen den Dienst dnsmadeeasy empfehlen. Unsere Anleitung orientiert sich zudem ganz an dnsmadeeasy – Ein Account bei diesem Anbieter kann über diesen Link kostenlos und ohne Vertragsbindung erstellt werden. Der große Vorteil: Sie können die zum Failover benötigten Funktionen 30 Tage lang kostenlos testen – Die Testphase endet anschließend automatisch, sollte sie nicht verlängert werden. Um den Service auch nach der Testphase verwenden zu können, ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft erforderlich. Diese kostet für ein Jahr 29,95 $ Grundgebühr (Small Business Membership inkl. 5 Mio. Anfragen im Monat) + je DNS Failover / System Monitoring 4,95 $. Sie zahlen dann für das gesamte Failover-System 34,90 $ pro Jahr im voraus. Bezahlt werden kann via PayPal & Kreditkarte.
- Ihre Top-Level-Domain muss nicht bei dnsmadeeasy gehostet werden – Es reicht völlig, wenn Sie bei Ihrem jetzigen Provider die Nameserver von dnsmadeeasy hinterlegen. Bietet Ihr Provider nicht das Hinterlegen eigener Nameserver an (wie z.B. Strato bei Shared-Hosting Paketen) so ist ein Domainumzug unumgänglich. Empfehlen können wir Ihnen in diesem Fall 1&1.
Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen Schritt-für-Schritt, wie Sie ein Failover-System mithilfe von dnsmadeeasy einrichten.
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