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Aufgedeckt: So unsicher ist Snapchat wirklich

Heute decken wir auf, wie unsicher die App Snapchat wirklich ist. Mit Sicherheit haben Sie neben Facebook, WhatsApp und Co. auch schon einmal von Snapchat gehört – Ein Messenger-Service, welcher gesendete Bilder und Videos nach dem betrachten gleich wieder löscht. Doch wie sicher und zuverlässig ist die Applikation wirklich? Wir klären auf!

 

Was ist Snapchat überhaupt?

Snapchat gibt es kostenlos für Android-Smartphones und Geräte mit iOS. Die Messenger-Applikation verschickt Fotos, Videos oder Texte an einen oder mehrere Kontakte. Die Empfänger können die verschickten Infos und Medienanhänge für maximal zehn Sekunden ansehen. Danach löschen sich die Bilder automatisch und können angeblich nicht mehr angesehen werden.

 

Wie funktioniert Snapchat?

Um Snapchat zu nutzen, muss man sich zunächst kostenlos beim Anbieter registrieren. Man gibt seine Mail-Adresse und ein Kennwort ein und sucht sich einen Benutzernamen aus. Fotos können nur an Kontakte geschickt werden, die auch Snapchat nutzen. Diese findet man in der Kontaktliste der Applikation.

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Als nächstes schießt man mit dem Smartphone ein Bild oder wählt ein bereits auf dem Smartphone abgelegtes aus. Vor dem Versenden wählt man aus, wie lange das Foto beim Empfänger sichtbar sein soll. Der Empfänger kann es maximal zehn Sekunden lang sehen. Das Bild kann an einen oder mehrere Kontakte geschickt werden. Wann die Message geöffnet wird, bleibt dem Empfänger überlassen.

Nach dem Öffnen der Nachricht beginnt ein Countdown. Am Ende löscht Snapchat das Medienelement. Übrig bleibt nur eine Notiz im Verlauf des Chats. Dort steht lediglich, dass man eine Nachricht erhalten hat und von wem diese gesendet wurde. Öffnet man die Nachricht überhaupt nicht, wird sie nach 30 Tagen vom Snapchat-Server sowie Gerät des Nutzers gelöscht.

 

Was versteht man unter Sexting?

Mit Snapchat versendet Videos, Bilder und Texte mit einer sehr kurzen Lebensdauer. Dank dieser Haltbarkeit der Nachrichten wird auch das sogenannte Sexting leicht. Sexting setzt sich aus zwei Wörter zusammen: Sex und Texting. Darunter versteht man den Versand eigens erstellter erotischer sowie pornographischer Bilder über das Smartphone. Bei Missbrauch kann dies aber ungeahnte Konsequenzen haben bis hin zum Cyber-Mobbing oder Erpressung (wenn das Material in falsche Hände Gerät).

 

Lassen sich über Snapchat versendete Bilder speichern?

Mit Snapchat versendete Bilder werden auf dem Server des Anbieters sowie auf dem Smartphone mit der Endung .jpegnomedia gespeichert, bis der Empfänger die Nachricht öffnet. Bis zu dem Zeitpunkt ist es möglich, über einen PC den internen Speicher des Handys auszulesen und im Systemordner von Snapchat die Bilder auf dem Rechner zu kopieren. Jetzt noch schnell die Dateiendungen von „.jpegnomedia“ auf „.jpeg“ umbennen und die Bilder können ganz bequem in Original-Qualität geöffnet werden.

Wurde das Bild bereits geöffnet und der Countdown läuft? Auch per Screenshot kann man ein Snapchat-Bild speichern. Der Absender wird jedoch darüber benachrichtigt, dass ein Bildschirmfoto angefertigt wurde. Abhängig vom Handy ist es möglich, dass Snapchat während des Auslösens des Fotos ein weißes Bild darüber legt, sodass der Screenshot unbrauchbar wird.  Eine andere Möglichkeit an dieser Stelle: Man erstellt einen Screenshot mit einem Android-Emulator, wie zum Beispiel BlueStacks (unter Windows).

Sobald das Bild vom Empfänger betrachtet wurde bzw. der Countdown abgelaufen ist, wird es umgehend gelöscht. Allerdings nicht auf die sicherste Art und Weise – Denn nur der Indexeintrag, welcher dem System sagt, wo das Bild genau auf dem Speicher abgelegt ist, wird entfernt – Gespeichert ist das Bild weiterhin, solange es nicht mehrfach überschrieben wurde. Mit forensischer Software (z.B. Recuva) kann man es immer noch ausfindig machen, indem man wieder über den PC den App-Odner von Snapchat ausliest.

 

Das Private-Words.com – Team meint:

Die Sicherheit einer App hängt immer von dem Gebrauch ab. Wie der obere Absatz gezeigt hat, ist es problemlos möglich, die Bilder persistent zu sichern oder auch im Nachhinein wiederherzustellen. Selbst wenn man die Datenübertragung genauer unter die Lupe nimmt, stellt man fest, dass die Daten unverschlüsselt übertragen werden – Das heißt: Geschulte Anwender können übertragene Daten recht simpel abfangen. Unsere Alternative: Threema! Im Gegensatz zu Snapchat, WhatsApp und Facebook werden die Daten zumindest sicher über eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung übertragen. Dafür muss auf eine Löschung der Inhalte (wie bei Snapchat) verzichtet werden – Wobei man diese ja, wie bereits angesprochen, sowieso ganz einfach umgehen kann.

Die wohl größte Gefahr geht von Snapchat aus, wenn es ohne Bedacht und impulsiv genutzt wird. Um das zu vermeiden, gerade wenn es ums „Sexting“ geht, ist es ratsam, die folgenden Tipps zu beachten:

  • die App sollte nicht von Minderjährigen genutzt werden, da Kinder sich der Gefahr oft nicht ausreichend bewusst sind
  • Nachrichtenversand nur an andere Erwachsene, da man sich bei Minderjährigen in den meisten Fällen strafbar macht
  • niemals Bilder oder Videos an Unbekannte verschicken, da es möglich ist, das der Empfänger versucht die Mediadaten zu speichern
  • Kontakte blocken, die beleidigende Nachrichten versenden
  • in den Einstellungen „Nur Freunde können Fotos senden“ wählen
  • keine persönlichen Infos preisgeben
  • bei Cyber-Mobbing den Täter bei der Polizei anzeigen, auch wenn es aufgrund der weitergegebenen Infos für einen selbst peinlich sein könnte


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PC-Reparatur.Shop - Team
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