Schnelles Internet über Glasfaserleitungen sind in Deutschland leider noch Mangelware. Vor allem in kleineren Ortschaften kommt der Netzausbau einfach nicht voran. Wir erklären, warum Deutschland in Sachen „schnelles Internet“ im Vergleich zu anderen Ländern immer noch das Schlusslicht darstellt!
Die neue Bundesregierung träumt von vernetzten Firmen und Internetgründern. Doch um diese Wünsche in die Realität umzusetzen, fehlt es an einer Grundlage: Schnelles Internet, stellt in Deutschland vielerorts immer noch ein Problem da – Doch warum ist das so? Warum befindet sich Deutschland auf den letzten Plätzen im Vergleich mit anderen Ländern, wenn es um den schnellen Zugang ins Internet geht? Wir haben uns zu diesem Thema einige Gedanken gemacht:
Internetnutzer sind zu weit verstreut
Litauen, Schweden und Bulgarien sind in Europa die Spitzenreiter, wenn es um den schnellen Zugang ins Internet geht. Diese Länder haben bereits Anfang der 90er Jahre mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen – Deutschland jedoch erst ein Jahrzehnt später. Dies ist aber nicht der ausschlaggebende Grund, warum in knapp 50% der Haushalte die Downloads einfach nicht voran kommen: Vielmehr liegt es an der geographischen Lage. In Deutschlands dichtbesiedelten Regionen, was beispielsweise in Großstädten der Fall ist, stehen ausreichend Glasfaseranschlüsse zur Verfügung. Ähnlich sieht es auch bei den zuvor genannten Ländern aus, welche als Spitzenreiter in Europa hervorstechen. Der Unterschied: Anders als in Litauen, Schweden und Bulgarien leben hierzulande viele Menschen weit verstreut – Dies ist der hauptsächliche Grund warum gerade in ländlichen Gebieten die Bandbreite nur stark begrenzt zur Verfügung steht.
Keine Förderung vom Staat für Netzausbau
Eine Milliarde Euro war dem Staat der Ausbau von Glasfaseranschlüssen wert. Diese Zahl stand in einer früheren Fassung des Koalitionsvertrages. Das Geld sollte als jährlicher Zuschuss des Staates helfen, auch schwach besiedelte ländliche Gebiete ans schnelle Internet anzubinden. In der fertigen Fassung des Koalitionsvertrags ist von solch einem Zuschuss jedoch nichts mehr zu finden.
Schätzungen zufolge würde es 20 Jahre dauern, alle Haushalte deutschlandweit an das Glasfasernetz anzuschließen. Die Kosten würden sich auf insgesamt rund 80 Milliarden Euro belaufen. Dennoch wäre der jährliche Zuschuss von einer Milliarde Euro mit Sicherheit ein Zeichen gewesen, dass der Staat dort mit anpackt, wo es die Wirtschaft allein eben nicht regelt.
Auch wenn die Thematik mit dem schnellen Netzausbau kompliziert sein mag, bemühen sich viele Internetprovider weiterhin schnelles Internet zu bezahlbaren Konditionen bereitzustellen. So auch Unitymedia: Der Internetdienstleister ist aktuell dabei, die Netzabdeckung deutschlandweit mit Glasfaser auszubauen. Eine weitere Möglichkeit an schnelles Internet auf dem Land zu kommen, ist die Nutzung des Mobilfunknetzes.
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Artikelbild: A.Dreher / pixelio.de