Am 20. Januar 2013 ging Mega ans Netz. Mit diesem Online-Speicherportal wagt der Internetunternehmer Kim Dotcom seinen Neustart. Dieses Projekt soll seinen früheren Onlinespeicher (Megaupload) ersetzen, welcher nach einer weltweiten Polizeiaktion vor einem Jahr vom Netz genommen wurde.
Dieses Ereignis ist auch der Grund für die ungewöhnliche Startzeit der neuen Plattform: Etwa um 6.48 Uhr am Morgen des 20. Januar 2012 landete der erste Polizeihubschrauber auf dem Anwesen des Multimillionärs. Hier Erfahren Sie mehr über Mega.
Wieso wurde Megaupload vom Netz genommen?
Der Grund für diese Polizeiaktion waren schwere Vorwürfe, Dotcom betreibe mit Megaupload Internetpiraterie und bereichere sich auf kriminelle Weise am geistigen Eigentum anderer. Tatsächlich wuchs Megaupload über Jahre zur Sammelstelle für raubkopierte Filme, TV-Serien, Spiele und Musik im Internet heran. Und aus diesem Grund sieht sich Kim Dotcom in der Opferrolle. Denn er glaubt, eine Verschwörung von US-Justiz und Medienindustrie stehe hinter der Anklage gegen ihn. Zudem gibt er sich von seiner Unschuld überzeugt. Schließlich hätten nicht er und seine Geschäftspartner illegale Daten auf die Festplatten seiner Server geladen, sondern die Anwender selbst. Und er habe darauf keinen Einfluss gehabt, Links zu Dateien, die gegen das Copyright verstießen, auf Antrag der rechtmäßigen Eigentümer löschen zu lassen.
Was ist Mega eigentlich?
Mega ist ein sogenannter Cloud-Speicherdienst, der zu vergleichen ist mit Google-Drive und Dropbox. Sie ermöglichen es ihren Nutzern, ihre persönliche Daten wie zum Beispiel: Bilder, Dokumente und Videos online zu sichern. Man kann auf diese Cloud-Dienste zugreifen, egal wo man ist, was einen lästigen externen Speicher nutzlos macht. Alle Dateioperationen lassen sich komfortabel mit der Maus ausführen, Dateien oder ganze Ordner können einfach per Drag & Drop im Browser bewegt werden. Neben seiner Funktion als Online-Datenspeicher, ist Mega vor allem auf einfaches Austauschen und Freigeben von Dateien ausgerichtet. So kann man ganze Ordner oder einzelne Dateien für andere Nutzer freigeben oder sie diesen über einen Link zum Download bereitstellen. Genau da unterscheidet sich Mega von anderen Cloud-Speicherdiensten. So kann man dem Empfänger einen Link mit integriertem Dekodierschlüssel senden. Wer diesen anklickt, kann die fragliche Datei sofort herunterladen.
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Absicherung der MEGA-Betreiber
Um den alten Problemen aus den Weg zu gehen, wollen Schmitz und seine Mitstreiter mit dem neuen Speicherdienst Mega einen Trick anwenden. Der Trick ist: Alle Daten, die Anwender auf Mega hochladen, werden sofort verschlüsselt. Die Entschlüsselungsdaten, die nötig sind um diese Daten wieder lesbar zu machen, verbleiben beim jeweiligen Besitzer/Uploader. Auf diese Weise könne Kim Dotcom, laut eigenen Angaben, nun wirklich nicht mehr dafür haftbar gemacht werden, was seine Kunden bei Mega hochladen.
Am besten mit Google Chrome nutzen
Das System läuft komplett im Browser. Apps, um das Angebot komfortabel auf einem Smartphone nutzen zu können, oder Programme für Windows oder Mac OS X gibt es ebenso wenig. Stattdessen verlangt Mega nach einem aktuellen Browser, denn der Dienst macht ausführlich Gebrauch von Javascript und HTML5. Am besten funktioniert er mit Google Chrome und recht gut mit dem Internet Explorer 10. Alle anderen aktuellen Webbrowser werden auf den Hilfeseiten von Mega mehr oder weniger schlecht bewertet.
Zugang nur mit Mega-Schlüssel
Es gibt die Möglichkeit, Downloadlink und Schlüssel voneinander zu trennen. So könnte man den Link auf einer Webseite veröffentlichen, die Datei kann dann aber nur herunterladen, wer die dafür nötige Schlüsselsequenz, eine vielstellige Zeichenfolge, zugeschickt bekommt. Zum Einsatz kommen sogenannte RSA-Schlüssel mit 2048 Bit Länge. Fremde, egal ob Spione, Hacker oder Ermittlungsbehörden, dürften es schwer haben, derart stark verschlüsselte Daten zu entschlüsseln. Damit bietet sich Mega für jeden an, der seinen Daten online vor unbefugten Einblicken sichern will.
Mehr Platz für weniger Geld
So dicht wie Mega hält wohl kaum ein anderer Anbieter. Und teuer ist das Angebot auch nicht. Die kostenlose Variante stellt 50 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. Zum Vergleich: Bei Dropbox erhält man zum Einstand zwei Gigabyte. Nicht anders sieht es bei den kostenpflichtigen Upgrades aus. Für zehn Euro im Monat oder 100 im Jahr, werden 500 GB Cloud-Speicher bereitgestellt, bei anderen Anbietern kostet diese Speichermenge meist das Dreifache. Konkurrenzfähig ist Mega also und bietet zudem noch eine offenbar kaum knackbare, automatische Verschlüsselung aller Daten. Und sogar ein Online-Formular, über das man Copyright-Verletzungen bei Mega melden kann, ist bereits vorhanden. Kim Dotcom, so macht es den Eindruck, hat sich in alle Richtungen gegen neue Probleme mit Strafverfolgern abgesichert.